Erich Sinai

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Sinai, Erich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37414
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 15. Februar 1917
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 14. August 2012
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Sportler, Textilfabrikant
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 27. Oktober 1999)


Erich Sinai, * 15. Februar 1917 Wien, † 14. August 2012 Wien, Sportfunktionär, Textilfabrikant.

Biografie

Erich Sinai wurde 1917 in Floridsdorf in eine jüdische Familie geboren. Sein Vater war in der Textilbranche tätig. Erich besuchte das Gymnasium, Religion spielte in seiner Kindheit eine recht geringe Rolle, die hohen Feiertage wie Chanukka oder Pessach wurden aber eingehalten. In seiner Jugend bekam sein Judentum aber eine Bedeutung abseits des Religiösen. Erich Sinai trat der Hakoah bei, spielte in der Handballmannschaft, zunächst in der ersten, später in der zweiten Liga. Nach dem "Anschluss" wurde die Hakoah sofort aufgelöst, als Jude verlor Sinai auch sehr schnell seine Arbeitsstelle. Sinai floh nach Riga, wo er als Schneider arbeitete. nach dem Einmarsch der Sowjetunion im Baltikum wurde Sinai nach Novosibirsk gebracht. Dort wurde er in einem Lager mit anderen Juden, die wie er einen deutschen Pass hatten, interniert. Nach einem Jahr wurde er nach Kasachstan verlegt. 1947 gelang ihm die Rückkehr nach Wien. Viele seiner Verwandten waren ermordet worden. Seine frühere Wohnung erhielt er nicht zurück, mehre Monate lebte er in dem Männerasyl in der Meldemannstraße. Sinai fand Arbeit in einer Fabrik unter sowjetischer Verwaltung, die Militärkleidung herstellte, später führte er die ehemals "arisierte" Textilfirma eines in die USA emigrierten Onkels erfolgreich weiter. Besondere Verdienste erwarb er sich um die Sanierung des jüdischen Friedhofs in Floridsdorf. Sinai begann auch wieder bei der Hakoah Handball zu spielen, als einziger Spieler, der schon vor 1938 aktiv gewesen war. Ab 1950 gehörte er dem Vorstand an. Von 1958 bis 1987 fungierte Sinai als Präsident des Vereins, anschließend wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt und blieb der Hakoah bis zu seinem Tod eng verbunden. Noch bei der Eröffnungsfeier der European Maccabi Games 2011 in Wien war Erich Sinai Fahnenträger gewesen.

Quellen

  • Bundespolizeidirektion Wien, Büro für Vereins-, Versammlungs- und Medienrechtsangelegenheiten, Vereinsakt SC Hakoah

Literatur

  • Stefanie Lucas: „‚... der erste und einzige Sammelpunkt für all die Entwurzelten.‘ Die Wiederbelebung des SC Hakoah in der ersten Nachkriegsdekade“. In: Susanne Helene Betz/Monika Löscher/Pia Schölnberger (Hg): "... mehr als ein Sportverein". 100 Jahre Hakoah Wien 1909-2009. Innsbruck/Wien/Bozen: StudienVerlag, S. 185–206

Weblinks