Erich Sokol
Erich Sokol, * 31. März 1933 Wien, † 20. Februar 2003 Mödling, Karikaturist, Graphiker.
Biografie
Erich Sokol studierte an der Hochschule für Welthandel und arbeitete als Karikaturist und Illustrator für mehrere in- und ausländische Zeitungen: „Punch“, „Münchner Illustrierte“, „Stern“, „Arbeiterzeitung (AZ)“. Im Rahmen eines Moholy-Nagy-Stipendiums (benannt nach dem ungarischen Maler, Fotograf, Typograf und Bühnenbildner Laszlo Moholy-Nagy, 1895-1946) absolvierte er von 1957 bis 1960 eine Ausbildung am Institute of Design in Chicago.
Ab dem Jahr 1958 arbeitete er als freier Mitarbeiter bei „Lyon's Magazine“, „Kiwani“ und „Playboy“. Seine 1960-1967 täglichen AZ-Karikaturen (Einleitung der Herausgeber: ein graphischer Fortsetzungsroman für Feinschmecker) erschienen in Jahrgangsbänden des Sozialistischen Verlages in Wien. Politische Karikaturen entwarf Sokol unter anderem für „Sunday Telegraph“, „Observer“, „New York Times“, „Harper’s Magazine“, „Rude Pravo“ und die „Süddeutsche Zeitung“.
1967 wurde Erich Sokol auf Einladung des neuen Generalintendanten Gerd Bacher Chefgrafiker beim ORF, der staatlichen Hörfunk- und Fernsehanstalt Österreichs, und von 1987 bis 1992 Art Director für den gesamten Design-Bereich des ORF (Graphik, Ausstattung, Präsentationen), für den er unter anderem das Logo, das sogenannte „ORF-Auge“, schuf.
Seine Karikaturen erschienen auch in Buchform, darunter “Sokol-Titelseiten“ (1977), “Kopfsalat“ (1987), “Video“ (1990) und “Auslese“ (1993). Als freier Mitarbeiter war er auch für die „Süddeutsche Zeitung“ (München) sowie in Wien für die „Kronen Zeitung“, die „Bühne“, das Wirtschaftsmagazin „Trend“, das Nachrichtenmagazin „Profil“ und die Tageszeitung „Die Presse“ tätig. Er gestaltete auch Schallplattencover („Der Herr Karl“) und Plakate („Zentralsparkasse“, „Fest der Pferde“).
Für die vom 22. Februar bis zum 6. März 1988 in Mailand veranstaltete Ferienmesse schuf Erich Sokol im Auftrag des Wiener Fremdenverkehrsverbandes gemeinsam mit Klaus Pitter und Erich Eibl 16 lebensgroße Puppen, die unter dem Motto Tipologia Viennese Wiener Typen darstellten. Mittelpunkt waren seine Figuren Vienna Boom Travels: Kaiser Franz Joseph I., Johann Strauss, Sigmund Freud und Gustav Klimt trugen einen anonymen Touristen in der Sänfte.
Im November / Dezember 1998 fand die letzte große Personalausstellung zu Sokols Lebzeiten im Palais Palffy statt.
Ein Großteil seines Nachlasses wurde vom Karikaturmuseum Krems erworben.
Literatur
- Karikaturenmuseum Krems: Erich Sokol [Stand: ]
- Mailath: Maria-Lassnig-Straße beschlossen. 20 neue Verkehrsflächenbenennungen für Favoriten und Floridsdorf. In: Rathauskorrespondenz, 08.04.2016 [Stand: 24.07.2024]
Erich Sokol im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.