Erika Hanka
Erika Hanka, * 18. Mai 1905 Vincovci, Kroatien (laut Standesamt), † 15. Mai 1958 Wien 1, Herrengasse 6-8 (Zentralfriedhof), Tänzerin, Ballettmeisterin.
Studierte an der Akademie bei Gertrude Bodenwieser. Ab 1933 tanzte sie im Folkwang-Ballett, 1936-1939 als Solotänzerin und Assistentin des Ballettmeisters in Düsseldorf, danach in Hamburg. 1941 kam sie als Gastchoreographin nach Wien, organisierte an der Staatsoper ein Ballettrepertoire von internationalem Rang und wurde auch Leiterin einer Ballettschule. 1942-1958 war sie an der Staatsoper engagiert (Ballettmeisterin, Choreographin; sie choreographierte und inszenierte in dieser Zeit 38 Ballette und schrieb zu zehn derselben auch das Libretto); mit Direktor Franz Salmhofer gelang es ihr, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs das Ballett zu neuer Blüte emporzuführen. Da die Oper zerstört war, wurde im ehemaligen Kabarett „Die Hölle" (in Kellerräumen des Theaters an der Wien) ein Probenraum eingerichtet. Unter ihr wurde Julia Drapal Primaballerina. Für das Operneröffnungsjahr 1955 inszenierte sie mit großem Erfolg „Der Mohr von Venedig" und das wienerische Ballett „Hotel Sacher" (beide nach eigenem Libretto), in dem sich die neuernannte Primaballerina Edeltraud Brexner vorstellte. Sie erarbeitete einen auf die Eigenpersönlichkeit der Wiener Tänzer/innen ausgerichteten modernen Ballettstil, der international hohe Anerkennung brachte.
Literatur
- Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 182
- Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
- Riki Raab: 100 Jahre Wiener Opernballett, in: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien, 24 1969, S. 487 ff., insbesondere S. 491