Ernst von Roretz
Ernst von Roretz , * 6. November 1849 Wien, † 5. September 1909 Schloss Breiteneich bei Horn, Jurist, Beamter.
Biografie
Ernst von Roretz absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien und trat danach in den Staatsdienst ein, wo er 1871 als Rechtspraktikant am Bezirksgericht Enns begann. Weitere Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren die Seebehörde in Triest und die Statthalterei Linz. 1873 bis 1876 wirkte er an der Bezirkshauptmannschaft Amstetten, danach in der Bezirkshauptmannschaft Horn. 1883 wurde er mit der Leitung der Bezirkshauptmannschaft Lilienfeld betraut, 1885 bis 1889 fungierte er als Bezirkshauptmann von Scheibbs,1889 bis 1894 leitete er die Bezirkshauptmannschaft Hietzing.
1894 wurde Roretz zum Statthaltereirat ernannt und übernahm in der Statthalterei das Departement für Krankenanstalten. Er bemühte sich deren finanziell bedingten Probleme nach Gesichtspunkten der Humanität zu lösen. Er wirkte an der Sanierung des Krankenanstaltenfonds mit und initiierte Erweiterungsbauten auf dem Gelände des Allgemeinen Krankenhauses in Wien. Weiters war er als Mitglied des Kuratoriums der Wiener Allgemeinen Poliklinik und ab 1907 als Kuratoriumsmitglied der Nathaniel Freiherr von Rothschild'schen Stiftung für Nervenkranke tätig.
Ein schweres Herzleiden zwang ihn 1909 aus dem Dienst auszuscheiden. Er verstarb noch im gleichen Jahr in Schloss Breitenbach bei Horn, das im Eigentum der Familie seiner Frau stand. Einer seiner Söhne war der Philosoph Karl Roretz.
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Historische Meldeunterlagen
Literatur
- Ruth Koblizek/ Gernot Schnaberth: 50 Jahre Schlaganfallzentrum Rosenhügel. 90 Jahre Nathaniel Freiherr von Rothschild'sche Stiftung für Nervenkranke in Wien. Wien 2002, S. 38
- Der Bote aus dem Waldviertel, 15.09.1909, S. 2
- Neue Freie Presse, 07.09.1909, S. 2
- Die Zeit, 08.09.1909, S. 6
- Niederösterreichische Statthalterei: Beiträge zur Geschichte der Niederösterreichischen Statthalterei. Die Landeschefs und Räthe dieser Behörde von 1501 bis 1896. Wien: Selbstverlag 1897, S. 492