Ferdinand Birnbaum

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Birnbaum, Ferdinand
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  11985
GNDGemeindsame Normdatei 137436424
Wikidata Q1405123
GeburtsdatumDatum der Geburt 16. Mai 1892
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 6. Dezember 1947
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Psychologe, Pädagoge
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  13. Dezember 1947
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 144, Reihe 16, Nummer 4
  • 19., Hofzeile 18-20 (Sterbeadresse)
  • 9., Lustkandlgasse 48 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ferdinand Birnbaum, * 16. Mai 1892 Wien, † 6. Dezember 1947 Wien, Psychologe, Pädagoge.

Biographie

Ferdinand Birnbaum stammte aus armen Verhältnissen, konnte aber dank Unterstützung eine Lehrerbildungsanstalt absolvieren. Er unterrichtete bis 1914 an einer Wiener Schule, wurde dann aber zum Militärdienst eingezogen. Nach 1918 wieder im Schulunterricht, nahm er das Studium der Physik, Mathematik, Philosophie, Soziologie und dann Psychologie (bei Karl und Charlotte Bühler) auf. Er promovierte schließlich 1937 im Fach Pädagogik.

Birnbaum wurde nach dem Ersten Weltkrieg ein wichtiger Mitarbeiter Otto Glöckels bei der Wiener Schulreform. Er hielt Vorträge und redigierte ab 1926 die Zeitschrift "Elternhaus und Schule", das offizielle Organ der Elternvereine in Wien. Sein Interesse für Psychologie brachte ihn um 1920 in den Kreis Alfred Adlers und der Psychoanalyse. Er wurde ein engagierter Schüler und Freund des Begründers der Individualpsychologie. Adler nominierte ihn auch als seinen Nachfolger am Pädagogischen Institut. Außerdem war Birnbaum einer der ersten, die Adlers Lehren in der praktischen Erziehung verwerteten. So arbeitete er für die erste individualpsychologische Besuchs- und Versuchsschule in Wien (20, Staudingergasse) das pädagogische Programm aus und wurde 1931 deren Leiter.

Nach der Ausschaltung der Sozialdemokratie nach den Februarkämpfen 1934 verlor Birnbaum seine Lehrstelle am Pädagogischen Institut; die Versuchsschule in Wien-Brigittenau wurde zu einer "normalen" Schule umgewandelt. Während des Nationalsozialismus gehörte er einer illegalen individualpsychologischen Arbeitsgruppe an, an der unter anderen auch Erwin Ringel teilnahm. Nach 1945 reorganisierte der Pädagoge den "Verein für Individualpsychologie" und nahm die Lehrtätigkeit am Pädagogischen Institut wieder auf. Er verfasste mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze.

Quellen

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 1. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1957, S. 87
  • Rathauskorrespondenz, 03.12.1957
  • Rathauskorrespondenz, 02.12.1972
  • Lutz Wittenberg: Geschichte der individualpsychologischen Versuchsschule in Wien – Versuch einer Verknüpfung von Reformpädagogik und Individualpsychologie im Rahmen der Wiener Schulreform durch Oskar Spiel und Ferdinand Birnbaum. Diss., Univ. Wien. Wien 2000
  • Gerhard Stumm [u.a.] [Hg.]: Personenlexikon der Psychotherapie. Wien [u.a.]: Springer 2005, S. 52 f.
  • Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich: Newsletter 18 (1999), S. 3 ff.

Weblinks