Ferdinand Hochstetter (Geologe)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Ferdinand Hochstetter, um 1885
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hochstetter, Ferdinand
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Hochstetter, Ferdinand von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Ritter, Dr. phil.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  21406
GNDGemeindsame Normdatei 119338467
Wikidata Q64294
GeburtsdatumDatum der Geburt 30. April 1829
GeburtsortOrt der Geburt Esslingen
SterbedatumSterbedatum 18. Juli 1884
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Geologe, Forschungsreisender
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 29.10.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14A, Nummer 41
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Ferdinand Hochstetter.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ferdinand Hochstetter, um 1885

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ferdinand Ritter von Hochstetter, * 30. April 1829 Esslingen, Württemberg, † 18. Juli 1884 Oberdöbling, Geologe, Forschungsreisender.

Biografie

Hochstetter war der Sohn des Magister Christian Ferdinand Hochstetter, Stadtpfarrer und Professor der Botanik in Esslingen († 1860). Studierte evangelische Theologie, ab 1872 jedoch Naturwissenschaften in Tübingen (Dr. phil. 1852; Dissertation über die Kristallformen des Kalkspats).

Nach einer einjährigen Studienreise kam Hochstetter im Herbst 1852 nach Wien, wo er ab 1853 an der (1849 durch Haidinger gegründeten) Geologischen Reichsanstalt als Mineraloge, Petrograph, Geologe, Paläontologe, Ethnograph und Prähistoriker wirkte.

Habilitierte sich 1856 an der Universität Wien für Petrographie, nahm 1857 bis 1859 über Einladung Erzherzog Ferdinands an der Weltumseglung der Österreichischen Fregatte "Novara" teil (Erkundung Neuseelands, Australiens; Verfasser des geologischen Teils des Novara-Werks, 1864 bis 1866; Reiseberichte für die Wiener Zeitung im Auftrag des Ministeriums des Innern) und wirkte 1860 bis 1881 als Professor der Mineralogie und Geologie am Polytechnischen Institut (Vorstand der Ingenieurschule 1866/1867, Rektor der Technischen Hochschule 1874/1875).

Vizepräsident (1862) beziehungsweise Präsident (1866-1882) der Geographischen Gesellschaft, Intendant des zu errichtenden Naturhistorischen Museums (1876) und Direktor der dortigen Mineraliensammlung (1877). Korrespondierendes (1865) beziehungsweise Wirkliches Mitglied (1870) der Akademie der Wissenschaften; Ritter des Leopold-Ordens (1884). Nach ihm sind der "Hochstetter-Dom" in Neuseeland und der "Hochstetter-Fjord" in Grönland benannt.

Von November 1872 bis Ende Dezember 1874 erteilte Ferdinand Hochstetter dem österreichischen Thronfolger Kronprinz Rudolf naturwissenschaftlichen Unterricht als Privatlehrer. Zahlreiche Dokumente zu dieser Tätigkeit befinden sich in einer Sammlung der Historikerin Brigitte Hamann, die 2015 von der Wienbibliothek im Rathaus erworben wurde.

Hochstettergasse

Quellen

Literatur

  • Marcel Atze: "Zwei Jahre zu zehn Monaten mit wöchentlich zwei Stunden" Mit Ferdinand von Hochstetter im naturwissenschaftlichen Unterricht für Kronprinz Rudolf. In: Ders. [Hg.]: "So schön kann Wissenschaft sein." Zeitkapseln aus der Sammlung Brigitte Hamann. Wien: Amalthea 2017, S. 78-98
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Theresia Mayerhofer: Der Lehrkörper der Philosophischen Fakultät von 1848 bis 1873. Diss., Univ. Wien. Wien 1982, S. 93 ff.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 10: Werner Kitlitschka: Die Malerei der Wiener Ringstraße. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 237 f.
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Grete Mecenseffy: Evangelische Lehrer an der Universität Wien. Graz [u.a.]: Böhlau 1967, S. 242 ff.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 40
  • Otto Marschalek: Österreichische Forscher. Ein Beitrag zur Völker- und Länderkunde. Mödling/Wien: Verl. St. Gabriel 1959, S. 139, 159 f.
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 67 ff.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 1), S. 165
  • Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 4, 1927 (Franz Heger)
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach 35. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1885, S. 179


Ferdinand Ritter von Hochstetter im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.