Ferdinand Kringsteiner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kringsteiner, Ferdinand
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Kringstein, Ferdinand; Kriegsteiner, Joseph Ferdinand Kalasanz
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  364010
GNDGemeindsame Normdatei 120233371
Wikidata Q1405521
GeburtsdatumDatum der Geburt 17. September 1775
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 16. Juni 1810
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Beamter, Bühnenschriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ferdinand Kringsteiner, * 17. September 1775 Wien (getauft), † 16. Juni 1810 Wien, Beamter und Bühnenschriftsteller.

Biografie

Sein Vater Karl Joseph Kringsteiner, ein höherer Beamte, bemühte sich um eine Anstellung für seinen Sohn, dieser wurde 1796 Praktikant und 1798 Amtsschreiber bei der k. k. Banco-Tabak und Siegel-Gefällen-Cameral-Administration. Daneben schrieb Kringsteiner Lustspiele, Lokalstücke, Travestien und Possen, die am Leopoldstädter Theater uraufgeführt wurden und teilweise auch mehrere Aufführungen erlebten. Sein erstes Stück "Der Zwirnhändler aus Oberösterreich" war sehr erfolgreich und wurde bis 1824 am Leopoldstädter Theater 47-mal wiederholt. Als Beamter im Staatsdienst musste er als Autor anonym bleiben und so weisen die nachfolgenden Theatertexte ihn als "Verfasser des Zwirnhändlers" aus, genauso wird er meist in den Kritiken genannt. Er war vermutlich seit 1798 mit Josepha von Laszloffy verheiratet, der gemeinsame Sohn Joseph Gotthard wurde am 31. Jänner 1800 in der Karlskirche getauft. Von 1799 bis 1801 wohnte er im Freihaus auf der Wieden, danach in der Leopoldstadt 452.

Werke (Auswahl, Datum der Uraufführung, Ort: Leopoldstädter Theater)

  • Der Zwirnhändler aus Oberösterreich. Sittenstück, Lustspiel, 10.03.1801
  • Der Rothmantel. Romantisches Schauspiel (Musik: Ferdinand Kauer), 18.06.1801
  • Felix oder Zufall und Laune (Felix oder Laune des Zufalls). Lustspiel, 24.02.1802
  • Der Jude aus (von) Frankfurt. Lustspiel, 18.03.1803
  • Die Chineser Laternen oder Das Namensfest. Lustspiel mit Gesang (Musik: Ferdinand Kauer), 04.10.1803
  • Die schwarze Redoute. Komische Oper (Musik: Wenzel Müller), 16.01.1804
  • Der Damenschneider. Lokalstück, 06.08.1804
  • Die Braut in der Klemme. Posse mit Gesang (Musik: Wenzel Müller), 07.11.1804
  • Der Lumpenkrämer. Singspiel (Musik: Wenzel Müller), 15.01.1805
  • Der Desperationsball (= Der Bettlerball). Singspiel (Musik: Wenzel Müller) 21.02.1805
  • Die Faschingswehen. Musikalisches Zauberlustspiel (Musik: Ferdinand Kauer), 04.03.1805
  • Die Kreutzerkom(o)edie. Musikalische Posse mit Gesang (Musik: Ferdinand Kauer), 21.06.1805
  • Othello, der Mohr von Wien. Posse mit Gesang (Musik: Ignaz Schuster), 28.05.1806
  • Werthers Leiden. Lokale Posse (Musik: Ignaz Schuster), 17. 11. 1806
  • Die alten und neuen Dienstboten. Lokales Gemälde, 31.12.1806
  • Ehestandsscenen. Lustspiel, 2 Teile. 1. Teil 25. 8. 1807; 2. Teil Der Lieferant, 31.03.1810
  • Romeo und Julie. Travestierte Oper (Musik: Schuster), 18.03.1808
  • Die elegante Bräumeisters Wittwe. Lustspiel, 11.06.1808
  • Orpheus und Euridice. Posse mit Gesang (Musik: Ferdinand Kauer?), 18.06.1808
  • Hans in Wien. Lokales Lustspiel, 12.01.1809
  • Übles und Gutes. Lokales Lustspiel, 09.12.1809
  • Hans in der Heimat. Lokales Lustspiel, 17.02.1810
  • Johann Faust, der Erfinder des Buchdruckes. Romantisch-musikalisches Schauspiel (Musik: Franz Joseph Volkert), 02.03.1811
  • Der Perückenmacher. Posse nach Eugène Scribe (Musik: Franz Joseph Volkert), 05.07.1811
  • Barthl, der reisende Schustergeselle (Schneider). Ein an Emanuel Schikaneders Lustspiel (Singspiel) in 1 Akt "Das abgebrannte Haus" anknüpfendes" Quodlibet für den verstorbenen Ferdinand Kringsteiner arrangiert (von Joachim Perinet, Musik: Franz Joseph Volkert), 02.11.1811
  • Das Mädchen an der Silberquelle . Heroisch-komische Zauberoper (Musik: Ferdinand Kauer), 09.10.1813
  • Hans Heiling. Schauspiel (Musik: Franz Joseph Volkert), 29.07.1818

Quellen

Literatur

  • Rudolf Angermüller: Wenzel Müller und "sein" Leopoldstädter Theater. Mit besonderer Berücksichtigung der Tagebücher Wenzel Müllers. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2009
  • Geneviève Espagne: "Othello" et "Werther" sur la scène populaire viennoise : deux parodies de Ferdinand Kringsteiner en 1806. In: La volonté de comprendre (2005), S. 145–164
  • Alfredo Ramazzotti: "Gewissen ist wie ein Gallakleid, das muß man höchst selten anlegen". Zeitkritik und Sittensatire in den Volksstücken Joseph Ferdinand Kringsteiners. In: Nestroyana, Band 24, Heft 1/2 (2004), S. 5–12
  • Peter Aufreiter: Joseph Ferdinand Kalasanz Kringsteiner – der vergessene Vollender des Alt-Wiener Volksstücks. Dipl.-Arb. Univesität Wien. Wien 2002
  • Richard Reutner: Lexikalische Studien zum Dialekt im Wiener Volksstück vor Nestroy. Frankfurt am Main [u. a.]: Lang 1998
  • Richard Reutner: Comparatio delectat. Zur rhetorischen Figur des Vergleichs bei Kringsteiner und Nestroy. In: Nestroyana, Band 17, Heft 1/2 (1997), S. 5–12
  • Manfred Draudt: Zum Lokalkolorit in den Shakespeare-Parodien von Perinet, Kringsteiner und Meisl. In: Nestroyana, Band 16, Heft 1/2 (1996), S. 5–25
  • Was haben die aus Shakespeare gemacht! Weitere alte und neue deutschsprachige Shakespeare-Parodien (hrsg., kommentiert und eingeleitet von Gerhard Müller-Schwefe) Tübingen [u.a.]: Francke 1993
  • Hugo Aust / Peter Haida / Jürgen Hein: Volksstück. Vom Hanswurstspiel zum sozialen Drama der Gegenwart. München: Beck 1989
  • Hans Heinz Hahnl: Hofräte, Revoluzzer, Hungerleider. Vierzig verschollene österreichische Literaten. Wien: Wiener Journal 1990
  • Ida Kühnert: Joseph Ferdinand Kringsteiner: 1775–1810, ein Beitrag zur Geschichte der volkstümlichen Theaterdichtung in Wien. Dissertation Univ. Wien. Wien 1935
  • Parodien des Wiener Volkstheaters (hrsg. Jürgen Hein) Stuttgart: Reclam 1986
  • Wiener Theater-Zeitung, 17.08.1811, Nr. 5, S. 4 (20)
  • Wiener Theater-Zeitung, 07.05.1808, Nr. 34, S. 5 (269)
  • Wiener Theater-Zeitung, 05.03.1808, Nr. 18, S. 8 (144)
  • Wiener Theater-Zeitung, 23.09.1806, Nr. 11, S. 7 (167)
  • Wiener Theater-Zeitung, 16.12.1806, Nr. 23, S. 6 (166f.)


Ferdinand Kringsteiner im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks