Flößer (Gewerbe)

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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri

Eine zentrale Rolle in der Binnenschifffahrt wie auch im Holztransportwesen nahm die Flößerei ein. Sie erlaubte Transportunternehmungen auf Wasserstraßen und Flussabschnitten, welche für die Ruderschifffahrt unpassierbar oder nur unter größten Schwierigkeiten zu bewältigen waren; allerdings gestaltete sich die Steuerung der Flöße aufgrund ihrer Schwerfälligkeit als äußerst schwierig.

Das grundlegende Transportgut in der Flößerei war Holz (ungeschnittenes Langholz, Scheit- sowie Schnittholz), welches gleichzeitig als Grundmaterial der Flöße auf Wasserstraßen diente: Es wurde zu Floßtafeln oder Gestören zusammengebunden, auf welchen ihrerseits wiederum bei Bedarf der Transport von Waren und Personen möglich war; so erfolgte etwa der Abtransport des am steirischen Erzberg gewonnenen Eisenerzes maßgeblich über die Flößerei (siehe Eisenhändler). Die Bauart der Flöße wurde nicht zuletzt von der Beschaffenheit der zu befahrenden Wasserstraßen (Stromschnellen, Wehre und dergleichen) diktiert. Abhängig von der Größe der Flöße schwankte die Zahl der auf diesen beschäftigten Flößer zwischen zwei und zwanzig.

Die einheimischen Flößer erfuhren gewisse Privilegien gegenüber fremden Mitbewerbern; so durften sie das Holz teurer zum Verkauf anbieten als etwa Flößer aus Österreich ob der Enns.[1]


Literatur

  • Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 206
  • Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 100 ff.
  • Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 29

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 29