Fokanedihaus (1)
Fokanedihaus (1, Himmelpfortgasse 8, Teil, Konskriptionsnummer 964; auch "Altes Ballhaus" genannt). Es gehörte dem Hofhutmacher Richard Fauconet [französisch Fauconnier], woraus sich in Verballhornung "Fokanedi" ableitete. Fauconet war ein Franzose mit Unternehmungsgeist: Er erzeugte als erster aus Biberfellen moderne Hüte und gelangte damit zu großem Wohlstand. Ihm gehörte auch das Haus "Zum Bibertier" (1, Kohlmarkt 9). Die Familie besaß außerdem ein Haus an der Wien (Fokanedihaus [6]). In der Nähe führte der Fokanedisteg über den Wienfluss. Das Haus in der Himmelpfortgasse wurde 1703 von Prinz Eugen von Savoyen erworben und zu einer 1708-1711 vollzogenen Erweiterung seines angrenzenden Palais, das aus zwei 1694 beziehungsweise 1696 angekauften Häusern entstanden war, verwendet (Winterpalais).
Literatur
- Richard Perger: Die Haus- und Grundstückskäufe des Prinzen Eugen in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter. Nummer 41. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1986, S. 41 ff., besonders 52, 56 f.