Eugen von Savoyen

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Eugen von Savoyen
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Eugen von Savoyen
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prinz, Feldmarschall
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  5048
GNDGemeindsame Normdatei 118605941
Wikidata Q152428
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. Oktober 1663
GeburtsortOrt der Geburt Paris
SterbedatumSterbedatum 21. April 1736
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Feldherr
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 14.03.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Stephansdom
Grabstelle Kreuzkapelle
BildnameName des Bildes Eugen von Savoyen.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Eugen von Savoyen
  • 1., Himmelpfortgasse 8 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Prinz Eugen von Savoyen, * 18. Oktober 1663 Paris, † 21. April 1736 Wien (Stadt 964, 1., Himmelpfortgasse 8, „Winterpalais"; Stephansdom, Kreuzkapelle), fünfter Sohn des Herzogs Eugen Moritz von Savoyen und dessen Gattin Olympia von Mancini, Feldherr, Politiker, Kunstsammler und -mäzen.

Biografie

Da ihm Ludwig XIV. von Frankreich den Eintritt ins französische Heer verwehrte, wurde er zunächst Abbe, ging jedoch 1683 nach Österreich und kämpfte hier während der Belagerung Wiens gegen die Türken. 1686 nahm er an der Rückeroberung von Buda teil, 1687 entschied er die Schlacht bei Mohács, und 1689 zog er nach Italien gegen die Franzosen. 1693 wurde Eugen Feldmarschall, 1697 Oberbefehlshaber im Türkenkrieg (Sieg bei Zenta 1697, bei Peterwardein 1716, Einnahme von Belgrad 1717), erfocht aber auch Siege im Spanischen Erbfolgekrieg (bei Carpi und Chiari 1701, bei Höchstädt 1704, bei Turin 1706, bei Oudenaarde 1708 und bei Malplaquet 1709). 1703 wurde Eugen Präsident des Hofkriegsrats und trug wesentlich zum Abschluß des Rastatter Friedens bei. 1704 initiierte er den Bau des die Vorstädte umgebenden Linienwalls. 1714-1724 war er erster Generalstatthalter der Österreichischen Niederlande. Die ihm von Zar Peter dem Großen angebotene polnische Königskrone lehnte er ab.

Als Ratgeber und Diplomat dreier Kaiser (Leopold I., Joseph I., Karl VI.) erwarb er sich bedeutende Verdienste, war aber auch ein großer Kunstfreund, Mäzen und Gelehrter (kostbare Bücher- und Kartensammlung, Briefwechsel mit Montesquieu und Leibniz). Durch J. L. v. Hildebrandt ließ er sich das Sommerschloß Belvedere und das Stadtpalais in der Himmelpfortgasse erbaut (letzteres nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach; Winterpalais). Eugen betrachtete es als seine Aufgabe, die "Monarchia Austriaca" zur europäischen Großmacht emporzuführen; von vornehmer Gesinnung und höchster Geistesbildung, war er ein echter Repräsentant der Barockzeit. Das Winterpalais wurde nach seinem Tod dem Staat verkauft, die Bücher- und Kartensammlung kam an die Hofbibliothek. Eine "Apotheose" (1721; von Balthasar Permoser) befindet sich in der Österreichischen Galerie, eine Statue (1869; von Carl Kundmann) im Heeresgeschichtlichen Museum, ein Bildnismedaillon existiert im Winterpalais; im Unteren Belvedere ist eine Stuckdecke erwähnenswert (1716; "Triumph des Prinzen Eugen" von Bartolomeo Altomonte). Eugen war eine der beliebtesten Gestalten der patriotischen österreichischen Dichtung, die in ihm die Verkörperung der Glanzzeit der Habsburgermonarchie erblickt, seiner Persönlichkeit jedoch nie ganz gerecht wurde; die Nationalsozialisten nahmen ihn wegen der "Eroberung des Ostens" für sich in Anspruch.

Eugengasse, Eugenplatz, Prinz-Eugen-Denkmal (1865; von Anton Dominik Fernkorn), Prinz-Eugen-Straße.

Literatur

  • Matthias Bernath [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 4 Bände. München: Oldenbourg 1974-1981
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956
  • Max Braubach: Prinz Eugen von Savoyen. Eine Biographie. 5 Bände. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1963-1965
  • Gottfried Mraz: Prinz Eugen. Ein Leben in Bildern und Dokumenten. München: Süddeutscher Verlag 1985
  • Karl Gutkas [Hg.]: Prinz Eugen und das barocke Österreich. Salzburg: Residenz Verl. 1985, S. 421 ff.
  • Gerda Mraz / Gottfried Mraz: Österreichische Profile: Maximilian I., Wallenstein, Prinz Eugen, Maria Theresia, Kaunitz, Franz II., Erzherzog Carl, Metternich, Radetzky, Franz Joseph I. Königstein. Wien: Athenäum 1981, S. 59ff.
  • Prinz Eugen und das barocke Österreich. Ausstellung der Republik Österreich und des Landes Niederösterreich. Marchfeldschlösser, Schloßhof und Niederweiden, 22. April bis 26. Oktober 1986. Wien: Kuratorium zur Veranstaltung d. Ausstellung 1986 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, N. F. 170)
  • Johannes Kunisch [Hg.]: Prinz Eugen von Savoyen und seine Zeit. Eine Ploetz-Biographie. Freiburg [u.a.]: Ploetz 1986
  • Ludwig Jedlicka: Prinz Eugen von Savoyen. In: Hugo Hantsch [Hg.]: Gestalter der Geschicke Österreichs. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia 1962 (Studien der Wiener Katholischen Akademie, 2), S. 221 ff.
  • Viktor Bibl: Prinz Eugen. Ein Heldenleben. Wien [u.a.]: Günther 1941
  • Katalog der Prinz-Eugen-Ausstellung. Wien, Belvedere, Mai - Oktober 1933. Wien: Verl. des Vereines der Museumsfreunde in Wien 1933
  • Karl Gutkas: Zur Ikonographie des Prinz Eugen. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich [u.a.] 1902 - lfd. Band 53,1977, S. 59ff.
  • Sonderbeilage: Das Jahr des Prinzen Eugen. In: Wiener Zeitung, 13.02.1986