Formbacher
Formbacher, altbairisches Grafengeschlecht, nachweisbar ab cirka 930, ausgestorben 1158, benannt nach Vornbach (Formbach) am Inn.
Sie stifteten 1094 in Vornbach ein Benediktinerkloster (aufgehoben 1803), waren aber auch in Neuburg am Inn und in Vichtenstein ansässig. In der Mark Österreich erwarben die Formbacher Besitz bei St. Pölten (Radelberg), im Bereich Bisamberg-Kreuzenstein sowie westlich von Wien (Oberbaumgarten [heute 14 ], wo ihr Hauskloster Vornbach von cirka 1130 bis 1803 die Grundherrschaft besaß (siehe Münichshof), und Gottsfeld [[[St. Veit (Vorort)|Unter-St.-Veit ]], heute 13 ]). Auch als Vögte des Benediktinerklosters Göttweig sind die Formbacher bezeugt. Itha, Gattin des Markgrafen Leopold II. von Österreich, war vermutlich eine Formbacherin; ab cirka 1125/1130 ist das Geschlecht in der Mark Österreich nicht mehr nachweisbar. Von 1060 bis zu ihrem Aussterben 1158 waren die Formbacher Herren der Mark Pitten, die dann an die steirischen Otakare und 1192 (Georgenberger Handfeste) an die Babenberger fiel; Gloggnitz (wo später eine Propstei entstand) gehörte zum Ausstattungsgut des Klosters Vornbach.
Literatur
- Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 - 1246. Wien / Graz [u.a.]: Böhlau 1976 (Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, 23)
- Heide Dienst: Babenberger-Studien. Niederösterreichische Traditionsnotizen als Quellen für die Zeit Markgraf Leopolds III. Wien: Geyer 1966 (Wiener Dissertationen aus dem Gebiete der Geschichte, 7), S. 111 ff.
- Anton Scheiblin: Die Wienenfurt. In: Wiener Geschichtsblätter 15 (1960), S. 119 ff.
- Klaus Lohrmann: Die Besitzgeschichte des Wiener Raums vom Ausgang des 11. bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Band 35. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1979, S. 38 ff.
- 1100 Jahre Pitten. Hg. von der Marktgemeinde Pitten. Pitten: Marktgemeinde Pitten [1969], S. 28 ff.