Frankfurter

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Plakat für den "Würstelball" 1924
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Würstel.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Plakat für den "Würstelball" 1924

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Als Erfinder dieser Wiener Spezialität gilt der aus Deutschland gebürtige Fleischhauer Johann Georg Lahner, der den Brühwürsten als Erinnung an die Stadt, in der er seine Ausbildung absolviert hat, den Namen Frankfurter gab, während sie in Deutschland "Wiener Würstchen" heißen.

Anders als in Frankfurt, wo die Würste nur aus Schweinefleisch hergestellt wurden, entwickelte Lahner 1805 ein feineres Brät aus Schweine- und Rindfleisch, das in Schafsaitlinge gefüllt wird. Seine Kreation pries er als "Original Wiener Lahner-Frankfurter Würstel" an.

Frankfurter wurden zur Mahlzeit ärmerer Leute und von Studenten. Meist mit Senf und/oder Kren und einer Semmel serviert, erhielt man sie bei den Würstelwägen, die entweder untertags oder in der Nacht ihre Köstlichkeiten anbieten durften. Erst in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden fixe Würstelstände in Wien erlaubt.

Beliebt waren die Würstel aber auch als typisches Gabelfrühstück. Fritz von Herzmanovsky-Orlando setzte in seinem Roman "Scoglio Pomo oder Rout am fliegenden Holländer" diesem "appetitlich knackenden Zehnuhrlabsal" ein literarisches Denkmal. Auch Kaiser Franz Josef soll die Frankfurter als Zwischenmahlzeit durchaus geschätzt haben.

Erstmals in Amerika auf der Weltausstellung in Chicago 1892 vorgestellt, wurden sie als Hauptzutat der Hot Dogs in den USA enorm populär. Eine Weiterentwicklung der Frankfurter sind die Sacherwürstel, die mit einer Portionsgröße von rund 200 Gramm auch als Hauptmahlzeit vor allem abends gegessen werden.

Oft werden Frankfurter mit Gulaschsaft serviert ("Würstel mit Saft") oder mit Speck und Käse gegrillt als "Bernerwürstel" gegessen. Außerdem werden sie als Zutat für diverse Eintopfgerichte und Salate weiterverarbeitet.

Literatur

  • Ingrid Haslinger: Entwicklungsstationen einiger typischer Gerichte der Wiener Küche. In: Julia Danielczyk / Isabella Wasner-Peter: Julia Danielczyk / Isabella Wasner-Peter [Hg.]: "Heut' muß der Tisch sich völlig bieg'n". Wiener Küche und ihre Kochbücher. Wien: Mandelbaum 2007, S. 42 ff.
  • Maria Winkler: "Vom Stephasturm gesäugt!... Vom Backhuhn ausgebrütet!". In: Julia Danielczyk / Isabella Wasner-Peter [Hg.]: "Heut' muß der Tisch sich völlig bieg'n". Wiener Küche und ihre Kochbücher. Wien: Mandelbaum 2007, S. 108
  • Stefan Oláh / Sebastian Hackenschmidt: Fünfundneunzig Wiener Würstelstände. Salzburg: Anton Pustet 2013
  • Peter Payer: Der Geschmack der Stadt. Der Wiener Würstelstand – Nahversorger und Imageproduzent