1, Rotenturmstraße 29 (Konskriptionsnummer 481), Franz-Josefs-Kai 25 (seit 1954, davor 1954 Kohlmessergasse 1).
Dieses Gebäude war einst der Schüttkasten (Vorratshaus) der Gemeinde Wien und wurde mit dem Hofkammerdekret vom 7. März 1534 von Kaiser Ferdinand I. an Michel Schabenrüssel verkauft, der auch die Nachbarhäuser Stadt 482 (Schabenrüsselhaus) und Stadt 483 (beide heute Rabensteig 8) erwarb. Er erhielt auch die "Begnadung", sowohl in diesem Haus als auch in anderen Häusern des Salzgrieses sein Leben lang mit Salz zu handeln. Laut dem Hofquartierbuch trugen dieses Haus, das hier als Wirtshaus bezeichnet wird, sowie das bereits erwähnte Haus Stadt 482 den Namen "Zum Schabenrüssel". Im Urbar hingegen wird dieser Name nur für das Haus Stadt 482 verzeichnet. Schabenrüssel vererbte das Gebäude seiner Gattin, die es 1564 an den Bürgermeister Matthias Brunnhofer (Mathes Prunnhofer) verkaufte. 1779-1785 wohnte Maria Theresia Paradis in diesem Haus.
Im Jahr 1832 wurde das Haus neu erbaut. Dieses Gebäude wurde zwischen 1898 und 1902 durch das heutige Haus ersetzt.
Im April 1945 erlitt das Gebäude zwei Granattreffer. Dabei wurden die Eckrondelle im zweiten und dritten Stockwerk, sowie die dahinter liegenden Wohnungen stark beschädigt. Auch oberhalb des Haustores schlugen zwei Granaten ein (zweites beziehungsweise viertes Stockwerk) und verwüsteten Wohnungen. Außerdem erfasste der Brand, der im unteren Teil der Rotenturmstraße wütete auch dieses Haus, konnte aber gelöscht werden.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
- Salzhandel
- Gastwirtschaft "Zum Schabenrüssel" (unsicher, wahrscheinlich nur im Nachbarhaus Stadt 482)
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 629 f.