Franz Conrad von Hötzendorf

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Franz Conrad von Hötzendorf
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Conrad von Hötzendorf, Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Freiherr, Graf, Dr. h. c., Wirklicher Geheimer Rat, Feldmarschall
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  22132
GNDGemeindsame Normdatei 118676768
Wikidata Q78521
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. November 1852
GeburtsortOrt der Geburt Penzing bei Wien
SterbedatumSterbedatum 25. August 1925
SterbeortSterbeort Bad Mergentheim, Bayern
BerufBeruf Offizier
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 31.10.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 37, Reihe 1, Nummer 1
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  historisches Grab
BildnameName des Bildes Franzconradvonhötzendorf.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Franz Conrad von Hötzendorf
  • 3., Am Heumarkt 7 (Wohnadresse)
  • 14., Cumberlandstraße 10 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Großkreuz des Maria Theresien-Ordens (Verleihung: 1917)

Franz Conrad von Hötzendorf, * 14. November 1852 Penzing bei Wien, † 25. August 1925 Bad Mergentheim, Bayern, Heerführer.

Biografie

Conrad war Sohn eines Offiziers und Enkel eines Malers. Er wurde 1871 Leutnant, nahm als Generalstabsoffizier am bosnischen Feldzug 1878 teil und wurde 1888 Lehrer der Taktik an der Kriegsschule.

Durch wissenschaftliche Publikationen („Zum Studium der Taktik", zwei Bände, 1891; „Die Gefechtsausbildung der Infanterie", 1900) erwarb er sich den Ruf eines hervorragenden Kriegswissenschaftlers. Conrad wurde 1899 Brigadekommandant in Triest, 1903 Divisionskommandant in Innsbruck beziehungsweise 1906 (auf Drängen des Thronfolgers Franz Ferdinand) Nachfolger des Generalobersten Graf Beck als Chef des Generalstabs.

Er bemühte sich um die Verbesserung der Ausrüstung und Ausbildung der österreichischen Armee, trat für die Abhaltung möglichst kriegsmäßiger Manöver ein und schulte den Generalstab für den Kriegsfall. Conrad forderte ab 1907 den Präventivkrieg gegen Serbien, dann auch gegen Italien.

Meinungsverschiedenheiten mit Außenminister Aehrenthal führten 1911 zu seinem Rücktritt, doch wurde er 1912 auf Wunsch von Erzherzog Thronfolger Franz Ferdinand neuerlich berufen. Nach dem Attentat von Sarajewo (1914) trat Conrad vergebens für den sofortigen Krieg gegen Serbien ein. Als dieser dann beschlossen war, erklärte Conrad, etwa zwei Wochen bis zum tatsächlichen Angriff zu brauchen. Den Höhepunkt in Conrads militärischer Laufbahn stellte der Sommerfeldzug 1915 in Rußland dar (Durchbruch bei Tarnów-Gorlice), wenngleich ihm ein entscheidender Erfolg versagt blieb. Er leitete auch die Operationen am Balkan und am Isonzo.

1916 wurde Conrad Feldmarschall und war bis zum Tod Franz Josephs (1916) der eigentliche Führer der österreichisch-ungarischen Armee. Am 28. Februar 1917 trat Conrad vom Posten des Chefs des Generalstabs zurück, da der neue Kaiser, Karl I., andere Präferenzen hatte.

Karl I., der selbst den Oberbefehl übernehmen wollte, ernannte ihn zum Befehlshaber einer Heeresgruppe in Tirol. 1918 wurde Conrad Oberst aller Leibgarden. Im Juli 1918 als Feldmarschall verabschiedet, trat er am 1. Dezember 1918 in den Ruhestand.

Politisch stand Conrad den Liberalen nahe. Er war Träger zahlreicher Auszeichnungen (darunter Großkreuz Maria-Theresien-Orden), Wirklicher Geheimer Rat, fünffacher Ehrendoktor und Ehrenbürger zahlreicher Gemeinden. Ab 1907 führte er den Titel "Freiherr", ab 1918 "Graf")

Der Schlesingerplatz (8) hieß von 1938 bis 1948 Conrad-von-Hötzendorf-Platz. Im Kriegsarchiv ist seit 1947 ein Feldmarschall-Conrad-Archiv für die biographische Forschung eingerichtet. Gedenktafel am Haus 3., Am Heumarkt 7 (Wohnhaus 1906 bis 1914).

Seinem Grab am Hietzinger Friedhof wurde der Ehrengrabstatus aberkannt.

Hinweis: Der Familienname Conrad wurde oft für einen Vornamen gehalten. Der Feldmarschall selbst ließ 1914 öffentlich wissen, dass "von Hötzendorf" nur sein Adelsprädikat sei, sein Familienname aber Conrad, und dass er selbst auch stets als "Franz Conrad" unterzeichne.

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 3
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Helmut Hoyer: Kaiser Karl I. und Feldmarschall Conrad von Hötzendorf. Ein Beitrag zur Militärpolitik Kaiser Karls. Wien: Verlag Notring 1972
  • Oskar Regele: Feldmarschall Conrad. Auftrag und Erfüllung 1906 - 1918. Wien [u.a.]: Herold 1955
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 3. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1926
  • Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing, 49, S. 3.


Franz Conrad von Hötzendorf im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.