Franz Eduard Matras
Matras Franz Eduard, * 19. August 1862 Wien, † 21. Jänner 1945 Wien 4, Schönburgstraße 28 (Luftangriff) Wien, Präsident des Österreichischen Touristenklubs (ÖTK).
Biografie
Trat 1882 in die Firma Hutter & Schrantz AG ein, wo er mit dem Seniorchef Johann Schrantz und nach dessen Tod bei dessen Sohn Alfred arbeitete (Prokurist, während des Ersten Weltkriegs Direktor). Er war an der Gründung der Metalltuchfabrik (10) beteiligt. 1897 wurde Matras in die Leitung des ÖTK kooptiert (zweiter Vizepräsident 1900, erster Vizepräsident 1905, Präsident 1912 bis 1939); als sich der ÖTK am 1. Jänner 1931 dem DuÖAV (Deutscher und Österreichischer Alpenverein) als Sektion anschloss, wurde er dessen vierter Vorsitzender. Matras war auch Mitglied des Österreichischen Alpenklubs (1906 bis 1939), in dem sich Bergsteiger der strengeren Richtung zusammenfanden.
Bedeutung erlangte Matras unter anderem durch seinen Einsatz für das Schutzhaus auf dem Hochkönig (2941 Meter), das 1898 eröffnet wurde; als Thronfolger Franz Ferdinand (der in dieser Gegend ein Jagdgebiet besaß) 1912 den Pachtvertrag kündigen ließ, erreichte Matras nach schwierigen Verhandlungen 1913 trotz gerichtlicher Kündigung mittels Majestätsgesuchs einen neuen Vertrag; ein Zubau (1932) erhielt den Namen "Franz-Eduard-Matras-Schutzhaus" (1982 abgebrannt, 1985 neuerrichtet und neuerlich so benannt). Kaiserlicher Rat (1917); Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich (1929); Ehrenmitglied zahlreicher alpiner Vereine (darunter Gruppe Wien des ÖTK 1937); Medaille (1985); Matras-Steig (Kieneck, Niederösterreich; Gipfelstein, Strudengau, Niederösterreich); Matras-Warte (Schöpfl, 893 m).
Seine Ehefrau (4. November 1886 Marienbad) war Karoline Zintl (* 9. Juni 1865 Marienbad, † 19. Juni 1939 Wien).
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.