Franz Nezval (Sohn)
Franz Nezval, * 10. November 1918 Wien, † 8. August 1987 Klosterneuburg, Tontechniker, Musiker.
Biografie
Franz Nezval war der Sohn des Hilfsarbeiters Franz Nezval und dessen Frau Christine, geborene Čermak. Bereits sein Vater spielte Harmonika und sammelte Noten für Schrammelmusik, sodass Nezval schon als Kind mit der Wiener Volksmusik in Berührung kam. Mit sechs Jahren begann er Geige zu lernen und war vier Jahre später bei den Wiener Sängerknaben. Nach eigenen Angaben spielte er auf der von seinem Vater übernommenen chromatischen Karl-Budowitz-Harmonika (Baujahr 1904) und hatte fünf Jahre Unterricht bei Josef Mikulas. An der Technischen Hochschule studierte er Elektrotechnik, Stark- und Schwachstrommechanik. Gleichzeitig nahm er Unterricht auf Geige und Zugposaune. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Diplom-Ingenieur Tontechniker an der Wiener Staatsoper.
Ende der 1950er Jahre, in einer Zeit als die Zahl der Wiener Volksmusik-Ensembles nach und nach abnahm, soll bei einem Gespräch in der Kantine der Oper zwischen Nezval und Alfred Spilar, Geiger bei den Wiener Philharmonikern, die Idee entstanden sein, ein neues Ensemble für Schrammelmusik zu gründen. 1958 wurde Nezval daraufhin Gründungsmitglied der Spilar-Schrammeln, bei denen er die Altwiener Knopfharmonika spielte. In den 1960er Jahren weckten sie neues Interesse an konzertanter Schrammelmusik. Als sie 1968 ihr zehnjähriges Bestehen feierten, war unter den Gästen auch Leonard Bernstein.
Nach dem Tod Spilars benannten sich die Spilar-Schrammeln in Philharmonia Schrammeln um und Alfons Egger übernahm den Part der ersten Violine. Vor allem als Teil der Philharmonia Schrammeln gab Nezval zahlreiche Konzerte und spielte auch Tonaufnahmen ein.
Von seinem Vater übernahm Franz Nezval eine große Sammlung an Noten für Schrammelquartett. Neben zahlreichen Arrangements von Josef Mikulas und Alois Maresch befinden sich auch Abschriften aus den 1920er und 1950er Jahren von Franz Nezval (Vater) in der Sammlung.
Quellen
- Matricula online: Taufbuch der Pfarre St. Anton von Padua, Sig.: 01-36, fol. 578
- Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Sammlung Franz Nezval, ZPH-2029
Literatur
- Johanna Frick: Wenn die Sonne scheint, singen auch die Vogerln mit. Im Juni versammeln sich die Freunde der Altwiener Musik bei den Matineen der Philharmonia-Schrammeln. In: Wiener Zeitung, 05.07.1985, S. 10
- Franz Endler: Ein Abend besonderer Art. Die Spilar-Schrammeln feierten ihren zehnjährigen Bestand. In: Die Presse, 26.04.1968
Franz Nezval (Sohn) im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.
Weblinks
- Die Ensemblehistorie der Philharmonia Schrammeln Wien [Stand: 01.03.2024]