Franz Richter (Politiker)

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Richter, Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  56883
GNDGemeindsame Normdatei 130557161
Wikidata Q1448703
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. Juli 1905
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 15. November 1973
SterbeortSterbeort München
BerufBeruf Handwerker, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage-NG
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Berufliche Beziehung
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Franz Richter, * 10. Juli 1905 Wien, † 15. November 1973 München, Riemergehilfe, Politiker.

Biografie

Franz Richter besuchte in Wien die Volks- und Realschule und erlernte anschließend im väterlichen Betrieb das Riemerhandwerk. Den Beruf eines Riemergehilfen übte er bis 1938 aus. Ergänzend besuchte er drei Jahre eine Fortbildungsschule.

Bereits ab dem Jahr 1922 war Richter bei der Schutzabteilung (SA) aktiv, unterbrochen durch einen längeren Aufenthalt in Griechenland und der Türkei Mitte der 1920er Jahre. Spätestens 1930 trat er erneut in die NSDAP ein und gehörte zu den Gründern der Bezirksgruppe Rudolfsheim. 1932 avancierte er zum Bezirksleiter im 14. Wiener Gemeindebezirk. Als Mitglied einer NS-Terrorgruppe in der Verbotszeit verletzte er sich 1934 schwer an beiden Händen, konnte aber fliehen und wurde steckbrieflich gesucht, ehe er im Mai 1935 verhaftet wurde. In den Monaten davor fungierte er als geschäftsführender Gauleiter von Wien. In den folgenden Jahren bis zum "Anschluss" verbrachte er immer wieder Zeit in Haft oder im Anhaltelager Wöllersdorf.

Im März 1938 wurde Richter, zu diesem Zeitpunkt Gauleiter von Wien, zum einem der drei Vizebürgermeister der Stadt Wien ernannt. Als Gauwahlleiter war er für die Durchführung der Volksabstimmung vom 10. April in Wien zuständig. Nach der Neugestaltung der Stadtverwaltung im Zuge des "Ostmarkgesetzes" wirkte er ab 1939 als Beigeordneter und betreute das Gesundheits- und Sozialwesen, ab 1940 nur die städtische Sozialverwaltung.

Im Oktober 1940 erfolgte die Ernennung Franz Richters zum Treuhänder der Wiener Städtischen Wechselseitigen Versicherungsanstalt, worauf er als Beigeordneter ausschied. Als gelernter Riemer "arisierte" er eine Schuhfabrik in Mähren, die er bis 1945 führte. Darüber hinaus gehörte der Wiener von April 1938 bis Kriegsende 1945 dem "Großdeutschen Reichstag" als Abgeordneter für das Land Österreich an.

Bei Kriegsende floh Richter ins Weinviertel, wo er sich zunächst bei einem Bauern versteckte und im Oktober 1945 im Zuge einer Überprüfung enttarnt wurde. Inhaftiert in der Rossauer Kaserne, konnte er im April 1947 bei Außenarbeiten fliehen und untertauchen. Sein Vermögen wurde 1954 für verfallen erklärt.


Quellen

Literatur

  • Brigitte Rigele: Wiener Stadtpolitiker vor dem Volksgericht 1945-1957. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 67/68 (2011/2012), S. 73-92

Weblinks