Franz Xaver Gaul

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Gaul, Franz Xaver
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10355
GNDGemeindsame Normdatei 116467231
Wikidata Q50307954
GeburtsdatumDatum der Geburt 27. Juli 1837
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 3. Juli 1906
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Porträtmaler, Maler
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Hinterbrühl
Grabstelle
  • 5., Margaretenplatz 9 (Geburtsadresse)
  • 4., Schönburgstraße 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gaul Franz Xaver, * 27. Juli 1837 Margareten 166 (5., Margaretenplatz 9), † 3. Juli 1906 Wien 4., Schönburgstraße 2 (Friedhof Hinterbrühl bei Mödling, Niederösterreich), Porträt-, Historien- und Genremaler, Bruder des Gustav Gaul.

Besuchte die Akademie der bildenden Künste (Meisterschule Christian Rüben), begann mit Darstellungen von Schlachten, wandte sich jedoch bald dem Theaterwesen zu. Er war 1868-1879 Kostümmaler der beiden Hoftheater und 1879-1900 technischer Oberinspektor und Vorstand des Ausstattungswesens der Hofoper. Aus dieser Zeit stammen eine Reihe szenischer Bearbeitungen, selbständige Ausstattungsballette und Festspiele, darunter „Die Puppenfee", „Sonne und Erde" und „Vater Radetzky" sowie gemeinsam mit Josef Hassreiter „Tanzmärchen" und mit Frappart „Wiener Walzer"; Ölporträt von Zerline Gabillon in der Burgtheatergalerie.

Gaul legte eine umfassende Sammlung von Kostümen, Kostümwerken und -blättern (insbesondere von solchen militärischer Art) an, betätigte sich aber auch als Karikaturist, besonders erwähnenswert sind Karikaturen damaliger Hofschauspieler (1859). Diese lokalgeschichtlich bedeutsamen satirischen Zeichnungen waren vor allem als Reproduktionen verbreitet. Die meisten Originale (Aquarelle, Zeichnungen, Skizzen) kamen nach seinem Tod 1907 durch Versteigerung in den Handel (darunter circa 300 Porträtblätter von Persönlichkeiten des Theaters, rund 2.500 Kostümstudien und etwa 1.000 Figurenskizzen).

Gaul beeinflußte die Blütezeit der Wiener Hoftheater in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch im Sinne der ausklingenden Romantik und des verstärkt aufkommenden Realismus, nahm aber am Umschwung der künstlerischer Anschauungen gegen Ende des Jahrhunderts keinen Anteil mehr.

Quellen

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 167
  • Walther Buchowiecki / Margarethe Poch Kalous: Geschichte der bildenden Kunst in Wien: Geschichte der Malerei in Wien. Das Wiener Kunsthandwerk seit der Renaissance. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe 7/2), S. 147
  • Wiener Theater. Bilddokumente 1660 - 1900 aus der Theatersammlung des Historischen Museums. Dezember 1971 - Februar 1972. Wien: Eigenverlag des Museums 1971 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 30), S. 61
  • Katalog des Nachlasses Gauermanns. Gilhofer und Ranschburg. Band 3. Wien 1907 (2.400 Nummern)
  • Morgenblatt der Neuen Freien Presse, 04. 07.1906