Freiheitsbund
Freiheitsbund, christlichsoziale Wehrorganisation (eine "Arbeitertruppe" ohne Offiziere), die 1927 in Wien mit dem Ziel gegründet wurde, den Schutz von Versammlungen zu übernehmen und gegen sozialdemokratischen "Betriebsterror" aufzutreten; er stand politisch unter dem Einfluss von Leopold Kunschak, jedoch unter der Führung von J. Dengler.
Seine Blütezeit erlebte der Freiheitsbund nach den Februarereignissen und dem nationalsozialistischen Putschversuch im Juli 1934, als ihm sowohl Schutzbündler wie Nationalsozialisten zuströmten (Zunahme der Mitgliederzahl von 1934 auf 1935 von rund 2.100 auf 30.350), womit sich die Struktur der Organisation wesentlich veränderte. Da er sich jedoch für die Erhaltung der Demokratie aussprach, geriet er in Gegensätze zur Heimwehr, deren Vertreter ihn stark anfeindeten.
Der Freiheitsbund bestand formell bis 1936, de facto jedoch bis 1938. In den Jahren des Ständestaats arbeitete er eng mit der Einheitsgewerkschaft zusammen, wodurch er Einflüsse auf die Vergabe von Arbeitsplätzen nehmen konnte.