Fritz Bock
Fritz Bock, * 26. Februar 1911 Wien, † 12. Dezember 1993 Wien, Wirtschaftstreuhänder, Politiker.
Biografie
Fritz Bock war der Sohn eines Postbeamten und studierte nach der Matura Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Nach seiner Promotion war er als Wirtschaftstreuhänder und Steuerberater tätig. Politisch betätigte er sich in der Ersten Republik im Reichsbund der katholisch-deutschen Jugend Österreichs und in der Vaterländischen Front. Als deren stellvertretender Bundeswerbeleiter (1935 bis 1938) war er für die am 13. März 1938 geplante Volksabstimmung zuständig.
Nach dem "Anschluss" im März 1938 wurde er verhaftet und am 1. April im Rahmen des "Prominententransports" in das Konzentrationslager Dachau gebracht, aus dem er 1939 entlassen wurde. Unter dem NS-Regime mit Berufsverbot belegt, konnte er in der Kanzlei eines befreundeten Wirtschaftstreuhänders mitarbeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er bereits 1945 in der Bundesleitung der am 17. April 1945 gegründeten [[Österreichische Volkspartei|Österreichischen Volkspartei tätig,
Von 1947 bis 1953 fungierte Bock Generalsekretär des ÖAAB (Österreichischer Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund). Er gehörte 1949 bis 1953 und 1956 bis 1962 als Abgeordneter dem Nationalrat an. Bis 1955 war er Bundesobmann und in der Folge Ehrenobmann der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten. Von 1952 bis 1955 war er als Staatssekretär im Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau beziehungsweise 1956 im Bundesministerium für Finanzen tätig. In den Jahren 1956 bis 1968 wirkte er als Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau beziehungsweise für Handel, Gewerbe und Industrie und zusätzlich 1966 bis 1968 Vizekanzler in der Regierung von Josef Klaus.
Nach dem Ausscheiden aus der aktiven Politik wurde Bock Vorstand des Aufsichtsrats der Creditanstalt-Bankverein (1969 bis 1989), Vize- beziehungsweise Ehrenpräsident des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW) und stellvertretender Vorstand der Stiftung Dokumentationsarchiv. Er trat für eine Koalition mit der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, die Sozialpartnerschaft und die wirtschaftliche Integration Österreichs in Europa ein.
Quellen
Literatur
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
- Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes: Mitteilungen, Folge 114a (1993)
- Maria Sporrer / Herbert Steiner [Hg.]: Fritz Bock. Zeitzeuge. Wien [u.a.]: Europa-Verlag 1984
Fritz Bock im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.