Fritz Fellner
Fritz Fellner, * 25. Dezember 1922 Wien, † 23. August 2012 Wien, Historiker.
Biographie
Fritz Fellner studierte nach der Matura Geschichte, Germanistik und Anglistik an der Universität Wien, musste sein Studium aber wegen seiner Einberufung zur Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg unterbrechen. Er geriet in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 frei kam. 1948 promovierte er mit einer Dissertation über den liberalen Publizisten und Politiker Franz Schuselka zum Dr. phil.
In der Folge besuchte Fellner die Ausbildung des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung und wurde 1950 Mitarbeiter der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Unterbrochen durch ein Stipendiat am Österreichischen Kulturinstitut in Rom (1951) arbeitete er vor allem an der Edition der politischen Tagebücher Josef Redlichs (2 Bände, 1953/1954). 1954 wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter, später als Assistent, an die Universität Wien, wo er sich 1960 mit einer Schrift über den Dreibund habilitieren konnte. 1964 wurde der Historiker als Ordinarius für allgemeine Geschichte der Neuzeit an die Universität Salzburg berufen, wo er bis 1993 lehrte. Gastprofessuren führten ihn unter anderem an die University of Texas, Austin (1960/1961), an die Stanford University (1978) oder an die University of Minnesota, Minneapolis (1984). Seit 1965 war er Mitherausgeber der Österreichischen Historischen Bibliographie und des Austrian History Yearbook. 1981 gründete er die Gesellschaft für die Geschichte der Neuzeit. In den Jahren 1990 bis 2007 fungierte er als Vorsitzender der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs.
Schwerpunkte Fellners Forschungstätigkeit waren die Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs, die Pariser Vorortefrieden 1919 und die Geschichte der Geschichtswissenschaft.
Literatur
- Gesellschaft für Geschichte der Neuzeit: Fritz Fellner zum Achtzigsten [Stand: 17.11.2016]
Fritz Fellner im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.