Gültenbuch
Gültenbuch ist eine mittelalterliche Steuerhandschrift und gehört dem Genus des mittelalterlichen Stadtbuchs an. Es wurde mit Ratsbeschluß von 11. November 1418 durch Bürgermeister Rudolf Angerfelder, Stadtrichter Hans Scharffenperger sowie die beiden Kämmerer Thomas von Weitra und Hermann Hesl angelegt, um „die zins, dinst, gült, renten und guter, die die stat zu Wienn hat", zu verzeichnen. Das Gültenbuch wurde während des gesamten 15. Jahrhunderts weitergeführt, verzeichnete alle Veränderungen sowie regelmäßig zu leistende Ausgaben (Steuer an den Landesfürsten, Weihnachtskleinodien, Bezüge städtischer Amtsträger) und Einnahmen der Stadt (Steuern, Mauten), weiters alle Gülten und Zinse (vom Grund- und Hausbesitz sowie von den Märkten und der Taverne), die die Stadt bezog. Ähnliche Bücher wurden auch von anderen Grundherrschaften geführt, etwa den Schotten.
Quellen
Literatur
- Archivalien aus acht Jahrhunderten. Ausstellung des Archivs der Stadt Wien. Dezember 1964 - Februar 1965. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1965 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 15), S. 22