Günter Josef Loch
Günter Josef Loch, * 29. Jänner 1907 Königshütte, Oberschlesien (Chorzów, Polen), † 21. Juni 1944 Wien, Journalist, Widerstandskämpfer.
Biografie
Loch war ein der deutschen Zentrumspartei nahestehender Journalist, der 1934 in die Tschechoslowakei flüchtete und von dort 1935 nach Österreich ging. Nach dem "Anschluss" engagierte er sich in der "Großösterreichischen Freiheitsbewegung" um Jakob Kastelic. Zu den politischen Zielen der Gruppe gehörte der Gedanke einer Donauföderation unter Einschluss von Bayern, wenn möglich unter Beteiligung des Hauses Habsburg. Ihr gehörten unter anderem der sozialdemokratische Journalist Hans Schwendenwein oder der parteilose Schriftsteller Karl Rössel-Majdan an. Der Journalist hielt regelmäßigen Kontakt zu Kastelic und organisierte eine Schreibmaschine und ein Vervielfältigungsgerät für die Bewegung. 1940 gelang es, Verbindung mit der "Österreichischen Freiheitsbewegung" um Karl Lederer und zur Gruppe um den Klosterneuburger Chorherrn Karl Roman Scholz aufzunehmen.
Im Sommer 1940 wurden etwa 300 Personen dieser Widerstandsgruppen infolge Verrats durch den Burgschauspieler Otto Hartmann verhaftet. Loch wurde am 25. Februar 1944 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tod verurteilt. Das Urteil wurde im Juni 1944 im Wiener Landesgericht vollstreckt. Sein Name befindet sich auf einer Gedenktafel für katholische Widerstandskämpfer in der Alser Kirche im 8. Bezirk.
Literatur
- Radomír Luža: Der Widerstand in Österreich 1938 - 1945. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1985, S. 68, 70, 75
- Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934 - 1945. Eine Dokumentation. Hg.: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 3. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 109