48° 12' 53.99" N, 16° 17' 56.09" E zur Karte im Wien Kulturgut
Wasserbehälter Gallitzinstraße (16., Gallitzinstraße 18).
Der Wasserbehälter Gallitzinstraße ist einer der zwölf Wasserbehälter, die für die Verteilung des Wassers der Zweiten Hochquellenleitung von 1911 bis 1913 vom Wiener Stadtbauamt errichtet wurden. Nach einer Dichtheitsprüfung und einem Probebetrieb ging der 14.230 Kubikmeter fassende Wasserbehälter 1914 in Betrieb. Er befindet sich auf 241 Metern Seehöhe.
Neben dem Wasserbehälter befinden sich ein ehemaliges Dienstwohnhaus (Gallitzinstraße 20) sowie das erste Trinkwasserkraftwerk (Gallitzinstraße 16A) Wiens. Beide Gebäude werden nun als Wohnhäuser genutzt. Das Dienstwohnhaus verfügte ursprünglich über zwei Wohnungen sowie Büroräumlichkeiten.
Das Trinkwasserkraftwerk Gallitzinstraße mit einer Leistung von 84 Kilowatt ging bereits 1912 in Betrieb und nutzte das Gefälle zwischen dem höher gelegenen Wasserbehälter Steinhof und dem Wasserbehälter Gallitzinstraße zur Stromerzeugung. Gleichzeitig wurde damit der Druck des Wassers vernichtet, wodurch das Wasser des Behälters Steinhof drucklos in den Behälter Gallitzinstraße abgegeben werden konnte. Der produzierte Strom wurde für den Betrieb von Hebewerken genutzt. Überschüssige Strommengen wurden in das allgemeine Leitungsnetz eingespeist. Das Kraftwerk wurde 1972 außer Betrieb genommen.
Literatur
- Stadtrechnungshof Wien: Kontrollamt der Stadt Wien: StRH III - 31-1/14. MA 31, Wirtschaftlichkeitsprüfungder Wasserkraftanlagen. Tätigkeitsbericht 2014
- Alfred Drennig: Die II. Wiener Hochquellenwasserleitung. Festschrift. Wien: Compress-Verl. 1988
- Die Gemeinde-Verwaltung des Reichsgaues Wien. Wien: 1913 S.221-223
- Wien, Gemeinderatsausschuss zur Durchführung des Baues einer Zweiten Hochquellenleitung und der Bauten für die Ergänzung der Kaiser-Franz-Josef-Hochquellenleitung [Hg.]: Die Zweite Kaiser-Franz-Josef-Hochquellenleitung der Stadt Wien. Eine Gedenkschrift zum 2. Dezember 1910. Wien: Gerlach & Wiedling 1910