48° 16' 37.03" N, 16° 25' 50.66" E zur Karte im Wien Kulturgut
Gaswerk Leopoldau (21., Pfendlergasse).
Der Bau wurde vom Gemeinderatsausschuss für die Städtischen Gaswerke beziehungsweise vom Gemeinderat 1907/1908 beschlossen. Das Gaswerk Leopoldau nahm am 17. Dezember 1911 die Gaserzeugung auf. Am 16. August 1927 begann die Wassergaserzeugung, am 3. Juni 1930 die Inbetriebnahme des Scheibengasbehälters Zwei. Die erstmalige Verwendung von Erdgas (gemischt mit Stadtgas) erfolgte am 18. Jänner 1943. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Werksanlagen schwer beschädigt. Nach der Umstellung auf die Versorgung Wiens mittels Erdgas wurde der alte Kammerofen im August 1969 abgestellt. 1973 erfolgte die Grundsteinlegung für das auf dem Gelände des Gaswerks Leopoldau zu errichtende Gasturbinenkraftwerk der E-Werke (Elektrizitätswerk Donaustadt). 1978 wurde das letzte Stadtgas abgegeben, 1984/1985 wurde der Gasbehälter Zwei abgebrochen, 1985 der Gasbehälter Eins stillgelegt und 1987 ebenfalls abgebrochen. Am 16. November 1987 wurde das HBW-Fernwärmewerk Leopoldau in Betrieb genommen.
Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
Siehe auch: Gasversorgung, Städtische Gaswerke, Private Gaswerke.
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 304 ff.
- Josef Kohl: Das Gaswerk Leopoldau. In: Unser schönes Floridsdorf. Blätter des Floridsdorfer Heimatmuseums, 3. Wien: Museumsverein Floridsdorf 1969, S. 64 ff.
- Robert Medek: 75 Jahre Städtisches Gaswerk Wien-Leopoldau. Wien: 1987