Gedenksymbol Schlüssel gegen das Vergessen
48° 13' 15.14" N, 16° 21' 51.51" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 8. April 2008 wurde in der Servitengasse im 9. Bezirk die Installation "Schlüssel gegen das Vergessen" enthüllt, die an jene jüdischen BewohnerInnen der Servitengasse erinnern soll, die während der NS-Zeit ermordet und vertrieben worden waren. Die Realisierung des Gedenksymbols war eingebettet in ein Forschungsprojekt des zivilgesellschaftlichen Vereins Servitengasse 1938, der die Erforschung der Lebensgeschichten und Schicksale der ehemaligen jüdischen BewohnerInnen im Viertel zum Ziel hatte.
In Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst wurde für die Umsetzung des Gedenksymbols ein Wettbewerb ausgeschrieben. Julia Schulz konnte die Jury mit ihrem Entwurf überzeugen. Die realisierte Installation besteht aus einer in den Boden eingelassenen Glasvitrine, die den Blick auf 462, mit Namensschildern versehene Schlüssel frei gibt. Die Schlüssel symbolisieren, "dass hier Menschen gelebt, gearbeitet und gewohnt haben, aus dieser Gasse vertrieben wurden und vergessen waren. Sie symbolisieren aber auch das Wiederfinden und das Erinnern an ihre Namen" (Verein Servitengasse 1938).
An der Eröffnungsfeier nahmen neben VertreterInnen des Vereins die Bezirksvorsteherin des 9. Bezirks, Martina Malyar, sowie Eva Blimlinger teil. Als Ehrengäste waren ehemalige BewohnerInnen angereist, die das Gedenksymbol enthüllten. Umgesetzt werden konnte das Gedenksymbol durch die Unterstützung öffentlicher Fördergeber wie dem Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und privater SponsorInnen.
Literatur
- Maria Fritsche / Birgit Johler [Hg.]: 1938 Adresse: Servitengasse. Eine Nachbarschaft auf Spurensuche. Wien: Mandelbaum 2007
- Website des Vereins Servitengasse 1938 [Stand: 17.07.2017]