Gedenktafel "Kündigungsgrund Nichtarier" (Strindberghof)

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Gedenktafel "Kündigungsgrund Nichtarier", 11., Strindberggasse 1
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status existiert
Gewidmet Henriette Löwy, Ludwig Löwy, Josef Neumann, Gisela Tuschak, Hans Stefan Tuschak, Magdalena Tuschak
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1999
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Stifter*inStifterin oder Stifter  Volkshochschule, Kulturverein Simmering
Art des/der Stifter*inArt der Stifter*in oder des Stifters  Bildungseinrichtungen, Kulturorganisationen
Architekt
Standort Fassade
Ortsbezug Wohnort
Bezirk 11
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Beraubung, Deportation, Exil, Tod
Gruppe Jüdinnen und Juden
Geschlechtsspezifik Beide
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  52128
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  POREM
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Letzte Änderung am 14.04.2021 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Gedenktafel "Kündigungsgrund Nichtarier", 1110 Strindberggasse 1.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Gedenktafel "Kündigungsgrund Nichtarier", 11., Strindberggasse 1
  • 11., Strindberggasse 1

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48° 10' 43.24" N, 16° 24' 49.62" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am Strindberghof in 11., Strindberggasse 1 wurde am 22. September 1999 im Rahmen des Projekts "Kündigungsgrund: 'Nichtarier'" eine Gedenktafel für jüdische Mieterinnen und Mieter enthüllt, die 1938 von den Nationalsozialisten aus dem Gemeindebau vertrieben worden waren. Stifter der Tafel waren die Volkshochschule Simmering und der Kulturverein Simmering. Die Inschrift lautet:

"Kündigungsgrund: 'Nichtarier'
Aus diesem Haus wurden 1938 von den Nationalsozialisten vertrieben:
Henriette Löwy
Ludwig Löwy
Josef Neumann
Gisela Tuschak
Hans Stefan Tuschak
Magdalena Tuschak.
Opfer des Holocaust
Niemals vergessen!

Das Projekt "Kündigungsgrund: 'Nichtarier'" wurde von der Volkshochschule Simmering unter der Leitung von Walter Schuster durchgeführt. Angestoßen hat die Erforschung der Vertreibung jüdischer Mieterinnen und Mieter aus den Wiener Gemeindebauten unter dem Nationalsozialismus in den Jahren 1938 und 1939 der Archivar, Bibliothekar und Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes Herbert Exenberger, der gemeinsam mit Johann Koß und Brigitte Ungar-Klein 1996 die Studie "Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938 und 1939" publiziert hat. Im Jahr 1999 wurde in der Bücherei Wien 11 die Ausstellung "Kündigungsgrund Nichtarier" gezeigt. Das Projekt wurde mit einer "historischen Wanderung" durch Simmering abgeschlossen, bei der fünf Gedenktafeln an Gemeindebauten enthüllt wurden.

Henriette Löwy (* 16. Oktober 1884) wurde gemeinsam mit ihrem Mann Ludwig Löwy (*31. Jänner 1884) am 5. Oktober 1942 nach Minsk deportiert und ermordet. Josef Neumann (* 15. Jänner 1872) wurde am 23. Oktober 1941 nach Litzmannstadt/Łódź deportiert und ist dort am 27. April 1942 gestorben. Gisela Tuschak (* 5. August 1887) wurde mit ihrem Mann Hans Stefan Tuschak (* 30. Dezember 1885) und ihrer Tochter Magdalena Tuschak (* 1. September 1922) nach Theresienstadt deportiert. Magdalena Tuschak wurde am 5. Oktober 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihre Eltern wurden am 6. Oktober 1944 in das KZ Auschwitz deportiert und ebenfalls ermordet.

Bei der Enthüllung der Tafel sprach Herbert Exenberger. Die Gruppe "Gojim" gestaltete die Feier musikalisch.

Literatur

  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Ergänzungsband I. Wien: Deuticke 2001, S. 57-58
  • Herbert Exenberger: Gleich dem kleinen Häuflein der Makkabäer. Die jüdische Gemeinde in Simmering 1848–1945. Wien: Mandelbaum 2009, S. 8
  • Herbert Exenberger / Johann Koß / Brigitte Ungar-Klein: Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus den Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938-1939. Wien: Picus 1996