Gedenktafel Leopold Kunschak (Bergsteiggasse)
48° 13' 2.67" N, 16° 20' 6.69" E zur Karte im Wien Kulturgut
An der städtischen Wohnanlage in der Bergsteiggasse 28 brachte das Karl von Vogelsang-Institut im Jahr 1981 eine Gedenktafel für Leopold Kunschak an. Der christlichsoziale Wiener Politiker lebte in diesem Haus zwischen 1946 und 1953. Die Inschrift thematisiert die politische Biografie Kunschaks.
Die Inschrift lautet:
"In diesem Hause wohnte 1946-1953 der grosse christliche Arbeiterführer Österreichs
Leopold Kunschak
1871-1953
1892 Gründer des christlichsozialen Arbeitervereines
1904-1934 Mitglied des Wiener Gemeinderates
1945 Obmann der Österr. Volkspartei, Vizebürgermeister der Stadt Wien
1945-1953 Präsident des Nationalrates"
Kunschak war 1938 und 1944 als politischer Gegner des Nationalsozialismus in Haft. Als Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945 gehörte Kunschak zu den Gründern der Zweiten Republik.
Eine Forschungsgruppe im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien unterzog von 2011 bis 2013 die Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 einer wissenschaftlichen Analyse sowie einer zeithistorischen Kontextualisierung. Die Benennung von öffentlichen Verkehrsflächen nach Leopold Kunschak wurde als "Fall mit intensivem Diskussionsbedarf" eingeordnet. Kunschak wurde von den Studienautoren als bekennender Antisemit eingestuft, der sich in der Ersten Republik, während des Austrofaschismus und auch zu Beginn der Zweiten Republik entsprechend geäußert hatte.
Ein Bild der Tafel ist im Internet abrufbar.[1]
Literatur
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 92014, S. 184
- Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 157–160
Einzelnachweise
- ↑ Leopold Kunschak Gedenktafel [Stand: 01.03.2016].