Gedenktafel für ermordete und remigrierte jüdische BewohnerInnen
48° 10' 55.31" N, 16° 17' 10.11" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 8. November 2013, anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome 1938, wurde an der Fassade des Hauses in 13., Lainzer Straße 74 eine Gedenktafel enthüllt. Sie erinnert an die Familie Szeczi, die in diesem Haus gewohnt hatte und während der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben und ermordet worden war. Die Tafel ist Teil des Projektes "Juden in Hietzing" der Volkshochschule Hietzing und wurde in Zusammenarbeit mit der Bezirksvertretung errichtet.
Die Inschrift der Tafel lautet:
"Juden in Hietzing
Wien 13., Lainzer Straße 74In diesem Haus wohnte die Familie Szeczi. Dr. Egon Szeczi war Kaufmann und Filmverleiher. Seine Frau Sophie
betrieb von 1929 bis 1938 in der Lainzer Straße 87 eine Leihbücherei und einen Buchhandel. Die beiden wurden,
wie auch ihr Sohn Karl, von den Nazis ermordet. Die Tochter Maria war eine Jugendfreundin von Jura Soyfer.
Sie verließ 1937 Österreich und studierte Ökonomie in den USA; wo sie mit dem Biochemiker Samuel Mitja Rapoport
verheiratet war. Sie kehrte nach Österreich zurück. Nach ihrer Kritik an der Niederschlagung des Ungarnauf-
standes 1956 trat sie aus der KPÖ aus. Sie arbeitete in der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der Kammer
für Arbeiter und Angestellte für Wien. In zweiter Ehe war sie mit dem Ökonomen Eduard März verheiratet.Dr. Egon Szeczi, 31.03.1882, Wien, gestorben am 07.04.1941 Dachau
Sophie Szeczi (geb. Polanyi), 10.02.1888, Budapest, Deportiert 19.02.1941 nach Kielce
Karl Szeczi, 05.07.1919, Budapest, Deportiert 05.03.1941 nach Modliborzyce
Maria März (geb. Szeczi), 23.12.1914, Budapest, gestorben am 03.06.1984 in WienEin Projekt der Bezirksvertretung Hietzing und der VHS Hietzing"
Literatur
- Gedenken an NS-Opfer in Hietzing [Stand: 30.10.2017]
- Das Projekt "Juden in Hietzing" [Stand: 30.10.2017]