Gerhart Holzinger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Holzinger, Gerhart
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  53843
GNDGemeindsame Normdatei 1012469107
Wikidata Q1512945
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Juni 1947
GeburtsortOrt der Geburt Gmunden
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Jurist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Leiter des Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes (1984 bis 1995)
  • Mitglied des Verfassungsgerichtshofes (31.05.1995 bis 31.12.2017)
  • Präsident des Verfassungsgerichtshofes (01.05.2008 bis 31.12.2017)
  • Vorsitzender des Menschenrechtsbeirates im Bundesministerium für Inneres (1999 bis 2003)
  • Vorsitzender der Konferenz der Europäischen Verfassungsgerichte (2011 bis 2014)

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1995)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2012)
  • Großes Ehrenzeichen des Landes Salzburg (Verleihung: 2017)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 13. Februar 2018, Übernahme: 14. Dezember 2018)


Gerhart Holzinger, * 12. Juni 1947 Gmunden, Jurist.

Biographie

Gerhart Holzinger besuchte in seiner Geburtsstadt zunächst die Volks- und Hauptschule, wechselte dann aber an das örtliche Bundesgymnasium. Nach der Matura im Jahr 1966 leistete er seinen Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger ab und begann danach mit einem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Salzburg. Dieses schloss er 1972 mit der Promotion zum Dr. iur. ab.

Holzinger war nach der Gerichtspraxis von 1973 bis 1975 als Universitätsassistent am Institut für Verfassungs- und Verwaltungsrecht der Universität Salzburg tätig. Von 1975 bis 1995 wirkte er im Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes, zu dessen Leiter er 1984 bestellt wurde. 1992 folgte die Ernennung zum Sektionschef. In dieser Funktion bereitete er unter anderem den EU-Beitritt Österreichs verfassungsrechtlich vor und erstellte Konzepte für eine Bundesstaatsreform.

1995 wurde der Jurist auf Vorschlag der Bundesregierung als Mitglied des Verfassungsgerichtshofes nominiert und per 31. Mai des Jahres von Bundespräsident Klestil zu diesem ernannt. Wiederholt wurde er zum ständigen Referenten gewählt. Mit Wirkung vom 1. Mai 2008 avancierte er zum Präsident des Verfassungsgerichtshofes. In seine Amtszeit fallen eine Reihe richtungsweisender Entscheidungen, unter anderem die Aufhebung der Stichwahl zur Bundespräsidentenwahl 2016 oder zuletzt die Aufhebung jener gesetzlichen Regelungen, die homosexuellen Paaren den Zugang zur Ehe verwehren. 2011 bis 2014 amtierte er auch als Vorsitzender der Konferenz der Europäischen Verfassungsgerichte. Holzingers Amtszeit endete 2017 mit dem Erreichen der Altersgrenze.

Darüber hinaus war Holzinger von 1984 bis 2004 als Lehrbeauftragter an der Wirtschaftsuniversität Wien tätig. 1997 konnte er sich an der Universität Graz habilitieren, wo er ab 1998 als Lehrbeauftragter fungierte. 2002 erhielt er den Berufstitel Universitätsprofessor. 2013 wurde er zum Mitglied des Universitätsrates der Universität Graz bestellt und stieg Ende 2016 zum Vorsitzenden dieses Gremiums auf.

Als anerkannter Verwaltungs- und Verfassungsjurist nahm und nimmt Gerhart Holzinger zahlreiche nebenberufliche Tätigkeiten wahr. So war er 1989 bis 1998 Mitglied des Exekutivkomitees des Internationalen Verwaltungswissenschaftlichen Institutes (IIAS), 2000 bis 2008 Präsident der Österreichischen Juristenkommission, 1997 bis 2009 Präsident der Österreichischen Verwaltungswissenschaftlichen Gesellschaft und 1999 bis 2003 Vorsitzender des Menschenrechtsbeirates im Bundesministerium für Inneres. Im Rahmen des Österreich-Konvents wirkte er von 2003 bis 2005 als Vorsitzender des Arbeitskreises für Staatliche Institutionen mit. Gerhart Holzinger ist Allein- und Mitverfasser sowie Herausgeber zahlreicher rechtswissenschaftlicher Werke, insbesondere zum österreichischen Staatsrecht und zum Verwaltungsrecht.

Literatur

Weblinks