Gertrud Krakauer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Krakauer, Gertrud
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Keller, Gertrud; Keller, Trude
Titel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  366512
GNDGemeindsame Normdatei 1038760313
Wikidata Q15433310
GeburtsdatumDatum der Geburt 30. Mai 1902
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 25. Dezember 1995
SterbeortSterbeort Bogotá (Kolumbien) 4007557-6
BerufBeruf Übersetzerin, Schriftstellerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Trude Krakauer,* 30. Mai 1902 Wien, † 25. Dezember 1995 Bogotá (Kolumbien), Übersetzerin und Schriftstellerin.

Biografie

Ihre Eltern waren Nelly Keller, geborene Winter, und Dr. Heinrich Keller (1866–1943), Kinderarzt und Verfasser sozialdemokratischer Romane, der vom Judentum zum Protestantismus konvertiert war. Sie besuchte die evangelische Volksschule am Karlsplatz und das Gymnasium in der Albertgasse. Danach begann sie mit einer Ausbildung zur Fürsorgerin, die sie aber bald abbrach, um Medizin zu studieren, wechselte jedoch nach vier Semestern zur Staatswissenschaft. Neben dem Studium arbeitete sie als Englischkorrespondentin für sozialdemokratische Stellen und war ab 1934 für die Kommunistische Partei illegal politisch tätig. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 verlor sie ihre Anstellung, ihr Vater wurde mit Berufsverbot belegt. Als Bekenntnis zum verfolgten jüdischen Volk konvertierte sie zum Judentum. Durch ihre Jugendfreundin Thea Weiss erhielt sie ein kolumbianisches Arbeitsvisum und kam Ende Dezember 1938 in Kolumbien an. Dort heiratete sie ihren Freund, den mährischen Chemiker Dr. Emil Krakauer, der vor ihr schon nach Bogotá emigriert war. Sie arbeitete als Übersetzerin und Sekretärin. Für das "Comité de los Austríacos Libres" bereitete sie zusammen mit der deutschen Schriftstellerin Margot Neumann-Hermer Literaturlesungen und andere Vorträge vor. Von 1952 bis 1977 war sie in der deutschen Handelsvertretung beschäftigt. 1981 besuchte sie ihre alte Heimat Wien.

Krakauer übersetzte lateinamerikanische Autoren ins Deutsche, so Jorge Guillén, Guillermo Valéncia, León de Greiff, Rubén Darío, José Asunción Silva, Rafaél Pombo. Schon seit ihrer Jugend schrieb sie Gedichte und Prosa, die jedoch während ihres Lebens fast alle unveröffentlicht blieben. Erst 2013 erschien der Band Gedichte "Niewiederland". 2009 wurde im 22. Bezirk der Trude-Krakauer-Weg nach ihr benannt.

Werk

  • Niewiederland. Gedichte. Mit einem Nachwort von Siglinde Bolbecher. Wien: Theodor Kramer Gesellschaft 2013

Literatur

  • Astrid Nischkauer: Veilchenblau schimmert mein Traumnetz. Die Dichterin Trude Krakauer (in: Zwischenwelt 40/1-2) Wien: Theodor-Kramer-Gesesellschaft 2023, Seite 38-41
  • Österreichische Übersetzerinnen und Übersetzer im Exil (Herausgeber Stefanie Kremmel, Julia Richter, Larisa Schippel) Wien, Hamburg: new academic press 2020
  • In welcher Sprache träumen Sie? Österreichische Lyrik des Exils und des Widerstands (herausgegeben von Miguel Herz-Kestranek) Wien: Theodor-Kramer-Gesellschaft 2007
  • Wie weit ist Wien. Lateinamerika als Exil für österreichische Schriftsteller und Künstler (herausgegeben von Alisa Douer und Ursula Seeber) Wien: Picus 1995
  • Siglinde Bolbecher: Luftwurzeln in Kolumbien: Gertrud Krakauer (in: Mit der Ziehharmonika 11/3) Wien: Theodor-Kramer-Gesesellschaft 1994, Seite 10f.


Trude Krakauer im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks