Geymüller-Schlössel

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Das Geymüller-Schlössel (um 1950)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Mautner-Villa
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  22214
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  MAK – Museum für angewandte Kunst
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Geymuellerschloessel.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Das Geymüller-Schlössel (um 1950)
  • 18., Khevenhüllerstraße 2

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48° 14' 37.59" N, 16° 18' 26.35" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Geymüller-Schlössel (18., Khevenhüllerstraße 2). Nachdem der Bankier Johann Jakob Geymüller 1808 von seiner Schwägerin Barbara eine von dieser am 16. Dezember 1800 (noch vor ihrer Verehelichung) von ihrem späteren Gatten erhaltene Realität übernommen hatte, ließ er die darauf befindlichen Gebäude (Hauerwohnung, Presshaus, Stall) abreißen und noch im selben Jahr ein Schlössel im Stil der Wiener Spätempirearchitektur erbauen.

Der Grundriss zeigt eine barocke Anlage mit einem gegen den Garten vortretenden Saal (charakteristisch für Schlösser des 18. Jahrhunderts). Die beiden Geschoße werden durch Säulen mit Palmettekapitellen verbunden. In seiner Architektursprache zeigt das Gebäude selbst die am Beginn des 19. Jahrhunderts vor allem für Lustgebäude übliche Mischung von gotischen, indischen und arabischen Stilelementen. Dem Interesse für orientalische Formen entspricht die Moschee; das Schlösschen besaß einst auch ein kleines Minarett (aus technischen Gründen abgetragen). Der Name des Architekten ist bis heute unbekannt. Obwohl das Geymüller-Schlössel im Volksmund „Verschwender-Villa" genannt wurde, besteht kein Anlass für die Annahme, dass der Besitzer Ferdinand Raimund (der hier des öfteren zu Gast war) als Vorbild für seinen Flottwell gedient hat (tatsächliches Vorbild war der Bankier Moritz Graf Fries).

1836 erhielt Clara Geymüller das Objekt. Später kaufte Johann Heinrich von Falkner-Geymüller das Geymüller-Schlössel. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kam es am 17. März 1888 durch Kauf an den Textilfabrikanten Isidor Mautner und blieb ein halbes Jahrhundert Eigentum von dessen Familie („Mautner-Villa"). 1929 wurde das Haus an die Oesterreichische Nationalbank verpfändete. Im Jahr 1938 flohen die Erben vor den Verfolgungen durch das NS-Regime. Die auf dem Geymüller-Schlössel lastende Hypothek ging auf die Deutsche Reichsbank über, die das Gebäude 1944 als Ausgleich für ihre Forderungen übernahm.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging das Eigentumsrecht auf die Oesterreichische Nationalbank über, die das Geymüller-Schlössel 1948 an die Republik Österreich verkaufte. Den Kaufpreis bezahlte der damalige Generaldirektor der Österreichischen Staatsdruckerei, Franz Sobek, der dafür lebenslanges Wohnrecht im Schlössel erhielt. Er richtete hier seine international bekannte Uhrensammlung ein („Sammlung Sobek") und stattete das Gebäude mit Empire- und Biedermeierinterieur aus.

MAK Standort

1965 übergab Sobek das Gebäude und seine Sammlung der Republik. In der Folge wurde es als Außenstelle dem Österreichischen Museum für angewandte Kunst (MAK) angegliedert. Hier zeigt das MAK Möbel aus dem Empire und Biedermeier, Alt-Wiener Uhren der Sammlung Franz Sobek sowie Interventionen zeitgenössischer Künstler und Designer.

Siehe auch: MAK – Museum für angewandte Kunst, Biedermeier

Weblinks

Literatur

  • Helmut Fielhauer: Das Geymüller-Schl in Pötzleinsdorf, in: Unser Währing. Vierteljahresschrift des Museumsvereins Währing. Wien: Museumsverein 1965/66 - lfd. l (1965/1966), Heft 4, S. 34 ff.
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989, S. 138 ff.
  • Helmut Kretschmer: XVIII. Währing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 18), S. 21 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 180