Gräf & Stift-Gründe
Gräf & Stift-Gründe (19., Weinberggasse 70-74, Börnergasse), Wohnhausanlage. Nach einem Architektenwettbewerb (1981) wurden zehn Projekte prämiert. Ein Leitprojekt wurde ausgewählt; in dieses sollten Ideen eines zweiten Leitprojekts eingebunden werden. Die Stiegen 1-8 wurden nach Plänen von Heidulf Gerngross und Helmut Richter errichtet.
Ab 1904 befand sich in der Weinberggasse 70 das 1897 als Werkstätte gegründete, und 1901 protokollierte Unternehmen Gräf & Stift, das hier ab 1905 vor allem große Limousinen (unter anderem für das Kaiserhaus) und kleine Busse baute. In den Kriegsjahren 1916/1917 wurde das Döblinger Werk wesentlich erweitert.
1929 fusionierte Gräf & Stift mit der Automobilfabrik Perl, die seit 1922 ihren Sitz in Liesing (Brunner Straße 44-50) hatte. Das Werk in Döbling bestand weiter. Während die Belegschaft in den Märztagen 1938 nur mehr aus rund 300 Mann bestand, waren nach dem "Anschluss" 1.500 Personen beschäftigt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden auch Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter eingesetzt und in der Weinberggasse 70 ein Lager für Zwangsarbeiter der Firma Gräf & Stift betrieben.
Literatur
- MA 24: Jahresbericht. Wien 1988, S. 104 ff.