Griechisch-katholische Kirche
48° 12' 34.73" N, 16° 22' 44.65" E zur Karte im Wien Kulturgut
Als griechisch-katholische oder unierte Kirchen bezeichnet man jene Kirchen, die den Ritus nach orthodoxer Art feiern, aber den römischen Papst als Oberhaupt anerkennen. Sie feiern Gottesdienst nach verschiedenen östlichen Riten (byzantinischer, alexandrinischer, westsyrischer oder antiochenischer, ostsyrischer oder chaldäischer, armenischer Ritus). Zu fast allen orthodoxen Landeskirchen und Ritusgemeinschaften gibt es unierte Zweige, die aber praktisch überall gegenüber den orthodoxen Zweigen stark in der Minderheit sind. Die größte heute bestehende mit Rom unierte Kirche ist die ukrainische griechisch-katholische Kirche.
In Österreich leben rund 10.000 unierte Gläubige. Dazu gehören die ukrainisch griechisch-katholische Gemeinde mit der Barbarakirche als Zentralpfarre, die rumänisch griechisch-katholische Gemeinde, die seit 1995 in der Rochuskapelle beheimatet ist und die melkitische griechisch-katholische Gemeinde mit Wurzeln im Libanon.
Ab 1783 gab es die erste unierte ukrainische Pfarre St. Barbara in Wien, von Kaiser Joseph II. gegründet, was als Anerkennungsdatum der griechisch-katholischen Kirche in Österreich gilt. Im Zuge des Kalten Krieges, als die Ostkirchen in Bedrängnis gerieten, wurde 1956 das Ordinariat als Diözese der österreichischen Gläubigen errichtet. Sie ist immediat (lat. immediatus, unmittelbar; untersteht direkt dem Heiligen Stuhl in Rom), und wird in Personalunion vom Erzbischof von Wien geleitet. Bis in die 1980er wurden neben St. Barbara mehrere weitere Pfarren geschaffen.
Wiener Unierte Kirchen
- Barbarakirche (Ukrainisch-griechisch-katholische Kirche)
- Rochuskapelle (Rumänisch-griechisch-katholische Kirche)