Gutenberggasse
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Daten zum Objekt
48° 12' 11.55" N, 16° 21' 19.83" E zur Karte im Wien Kulturgut
Gutenberggasse (7., Spittelberg), berühmt-berüchtigte Gasse dieses Vorstadtviertels, benannt (1862) nach Johannes Gutenberg; vorher Johannesgasse. Verschiedene Wohnhäuser der Gutenberggasse wurden im Zuge der Revitalisierung des Spittelbergviertels seit Mitte der 1970er Jahre restauriert und revitalisiert.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre St. Ulrich
Gebäude
- Nummer 1-5 (Siebensterngasse 14, Spittelberggasse 2-6): Wohnhaus, erbaut 1896, typisch spätgründerzeitliche Fassade mit überladenem Dekor (nach 1945 vereinfacht). Die früher hier gestandenen Häuser trugen die Hausschilder "Zum verlorenen Sohn", "Zum kleinen wilden Mann" beziehungsweise "Zum Mandel".
- Nummer 7 (Spittelberggasse 8): Wohnhaus "Zum roten Apfel".
- Nummer 13: Wohnhaus "Zum weißen Löwen"; hier soll Joseph II., als er 1787 das Lokal der berüchtigten "Sonnenfels-Waberl" inkognito besuchte, sehr unsanft vor die Tür gesetzt worden sein (Spruch im Gewölbe des Flurs zum Gedenken).
- Nummer 15 (Spittelberggasse 16): Wohnhaus "Zur blauen Kugel".
- Nummer 16: Wohnhaus "Zu den sieben Böcken".
- Nummer 17: Wohnhaus "Zum schwarzen Elefanten", in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut, im Baukern vermutlich älteres zweistöckiges Pawlatschenhaus; die Fassade gehört zu den schönsten des Spittelbergs.
- Nummer 18-22: Gutenbergpark.
- Nummer 19: Wohnhaus "Zum goldenen Fassel", erbaut Ende 18. Jahrhundert, typischer Pawlatschenhof, Fassade im josephinischen Plattenstil.
- Nummer 21: Wohnhaus "Zum weißen Stern", erbaut 1831 von Anton Grünn.
- Nummer 23: Wohnhaus mit spätgründerzeitlicher Fassade, erbaut 1895 auf den Parzellen der ehemaligen Häuser Spittelberg 65 und 66 ("Zum steinernen Christkindl", "Zum Kohlenträger"). "Maison Kieninger" (bis 1918 Bordell).
- Nummer 25: Wohnhaus "Zum Walfisch", erbaut zwischen 1810 und 1830, Pawlatschenhof mit Schmiedeeisengitter gegen Spittelberggasse 28.
- Nummer 28 (Kirchberggasse 27): Wohnhaus "Zum Küß-den-Pfennig", erbaut erste Hälfte 19. Jahrhundert, im Baukern vermutlich älter; gewendelte Steintreppe, enger Lichthof mit geschlossenem Pawlatschengang.
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Wolfgang Mayer: Spittelberg. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 27), S. 28 ff.
- Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 48
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 225 ff.