Günther Hamann

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Günther Hamann nach seiner Ernennung zum ordentlichen Professor für die Geschichte der Neuzeit
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hamann, Günther
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil., o. Prof
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  30940
GNDGemeindsame Normdatei 119556758
Wikidata Q1561499
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Oktober 1924
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 13. Oktober 1994
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Historiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.04.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Güntherhamann.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Günther Hamann nach seiner Ernennung zum ordentlichen Professor für die Geschichte der Neuzeit

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Förderungspreis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (Verleihung: 1957)
  • Camões-Preis (Verleihung: 1969)
  • Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 1985)
  • Großer Kardinal-Innitzer-Preis für Geisteswissenschaften (Verleihung: 1989)


Günther Hamann, * 12. Oktober 1924 Wien, † 13. Oktober 1994 Wien, Historiker.

Biografie

Günther Hamann kam als Sohn des Diplom-Ingenieurs Walther Hamann (1889–1961) und dessen Frau Friederike (geborene Stangl, 1898–1993) in Wien zur Welt. Er wurde nach erfolgreicher Matura im April 1942 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Diesen absolvierte er in Manching und Lagerlechfeld, wo er darüber hinaus eine militärische Ausbildung erhielt. Im Oktober 1942 kam er zu einer Panzergrenadiereinheit ins märkische Küstrin. Einer schweren Erkrankung wegen zeitweilig aus der Wehrmacht entlassen, konnte sich Hamann 1943 an der Universität Wien für Geschichte und Germanistik inskribieren und auch einige Kurse belegen, bevor er im Frühjahr 1944 erneut eingezogen wurde. Bei Kriegsende geriet er in US-Gefangenschaft, aus der er im August 1945 entlassen wurde.

Nach Wien zurückgekehrt, nahm er sein Studium wieder auf, allerdings konnte er bei Heinrich von Srbik nicht weiterstudieren, weil dieser aus politischen Gründen aus dem Hochschuldienst entlassen worden war. Im Jahr 1949 promovierte Hamann bei Hugo Hantsch, dessen langjähriger Assistent er wurde, mit der Arbeit "Erasmus und das Christentum". Von 1948 bis 1950 war er am Institut für österreichische Geschichtsforschung tätig und legte im Jahr 1950 zudem die Staatsprüfung für den Archiv-, Bibliotheks- und Museumsdienst ab.

Nach Studienaufenthalten in Frankreich, England, Belgien, in der Schweiz und in Schweden wurde er wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Institut der Universität Wien (1954–1962) und habilitierte sich 1961 ebenfalls bei Hugo Hantsch mit der Arbeit "Der Eintritt der südlichen Hemisphäre in die europäische Geschichte. Die Erschließung des Afrikaweges nach Asien vom Zeitalter Heinrichs des Seefahrers bis zu Vasco da Gama" (erschienen Wien 1968) für Geschichte der Neuzeit.

1964 wurde er außerplanmäßiger Professor, 1970 Vorstand am Historischen Institut, und im Jahr darauf erhielt er eine ordentliche Professur für die Geschichte der Neuzeit, die Hamann mit seinen Schwerpunkten Wissenschaftsgeschichte, Historische Geographie und Entdeckungsgeschichte ausfüllte. Als Ordinarius entwickelte er sich zum führenden, schulgründenden Vertreter der Entdeckungs- und Wissenschaftsgeschichte, vor allem der Geschichte der Naturwissenschaften. 1993 erschien zu seiner Emeritierung die Festschrift "Die Welt begreifen und erfahren", in der Aufsätze zur Wissenschafts- und Entdeckungsgeschichte versammelt sind.

Als Lehrer und Vortragender sicherte sich Hamann – durch die Lebendigkeit und Dichte seiner ästhetisch wie moralisch beeindruckenden Charakter- und Persönlichkeitsschilderungen – einen besonderen Ruf.

Günther Hamann heiratete 1965 die Historikerin und Autorin Brigitte Hamann. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, Sibylle Hamann (*1966), Bettina (*1968) und Georg (*1972).

2015 übernahm die Wienbibliothek im Rathaus Günther Hamanns Nachlass aus Familienbesitz.

Quellen

Literatur

Günther Hamann im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks