Haimonen (Familie)

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Haimonen, eine jener ritterlichen Wiener Bürgerfamilien, die im 13. und frühen 14. Jahrhundert die bürgerliche Oberschicht Wiens bildeten und auch Grundherrschaflen inner- und außerhalb Wiens besaßen (vgl. Greif, Paltram). Die in der Literatur verwendete Bezeichnung Haimonen wird von dem in mehreren Generationen vorkommenden Vornamen Haimo abgeleitet (Familiennamen waren in dieser Schicht im 13. Jahrhundert eher selten). Sieht man von einem 1155 erwähnten Haimo von Wien ab, beginnt die Stammreihe mit Haimo I. (erwähnt 1231, † 1239) und seinen Söhnen Otto I. (erwähnt 1239-1272) und Haimo II. (erwähnt 1261). Otto I. hinterließ aus seiner Ehe mit Mechthild (wahrscheinlich aus der Familie Scheuch) die Söhne Otto II. (erwähnt ab 1275, † 1333, Gattin Gertrud von Breitenfeld) und Haimo III. (erwähnt 1275-1309, Gattin Agnes von Ruckendorf) sowie die Tochter Mechthild (erwähnt 1294, † 1306, Gatte Pilgrim von Poigen aus der Familie der Paltrame), aus einer zweiten Ehe möglicherweise Otto von (Kloster-)Neuburg (erwähnt 1302-1309). Der nächsten Generation gehören Otto III. (erwähnt 1282-1326), Haimo von Regensburg (erwähnt 1330, vielleicht ein Sohn Ottos II.) und Jutta (Tochter Ottos II., erwähnt 1288, Gatte Dietrich von Kahlenberg) an. Dann verschwinden die Haimonen aus Wien. In Regensburg heißt noch heute einer der mittelalterlichen Stadttürme Haimoturm.

Otto II. und Haimo III. beteiligten sich 1309 am antihabsburgischen Aufstand und verloren nach dessen Scheitern einen Großteil ihres Vermögens durch Konfiskation, darunter ein Haus samt einer kurz vor 1296 gegründeten Marienkapelle, das Friedrich I. der Schöne 1316 der Stadt Wien schenkte. Diese richtete dort nach 1333 ihr Rathaus ein. Ein Teil des ebenfalls beschlagnahmten Unteren Werds erhielt Otto II. 1327 auf Lebenszeit zurück. Die Herrschaft „Im Gereut" (nachmals Mauer [23]) hatte Otto I. (vermutlich durch seine zweite Ehe mit einer Tochter des um 1260/1280 erwähnten Marquard von Gereut) erworben. Im zugehörigen Schloss stiftete er um 1270 eine Andreaskapelle. Diesen 1309 ebenfalls konfiszierten Besitz schenkte Friedrich der Schöne 1310 Niklas Weyerberger.


Quellen


Literatur

  • Karl Lechner: Das kirchliche Leben von den Anfängen der deutschen Besiedlung bis zum Beginn der Neuzeit, in: Heimat-Jahrbuch Mauer 10, 1933, S. 11 ff.
  • Karl Lechner: Die Haimonen, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 15/16 (1959/1960), S. 41 ff.
  • Richard Perger: Die Grundherren im mittelalterlichen Wien 3, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 23/25, 1967/1969, S. 18 ff.
  • Richard Perger: Zur Geschichte von St. Salvator, in: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 29, 1974, S. 17ff.
  • Max Kratochwill: Zur Stifterfrage der Salvatorkapelle, in: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 29, 1974, S. 29