Hall bei Admont

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Daten zum Objekt

Hall bei Admont (Steiermark), Ortsgemeinde im Haller Tal (Seitental des Ennstals) am Fuße der Haller Mauern (Wappenverleihung 30. Juni 1984). Die 1872 eröffnete Eisenbahnlinie von Amstetten nach Selzthal ("Kronprinz-Rudolf-Bahn") eröffnete den Wiener Bergsteigern (Alpinismus) neue Möglichkeiten. Heinrich Hess, der in Wien die alpine Gesellschaft D'Ennsthaler gründete, machte es sich mit dieser zur Aufgabe, die touristische Erschließung der Bergwelt im Gesäuse sowie der Haller Mauern aufzubauen. Auf Anregung von Hess kam es 1892 zur Gründung der DÖAV-Sektion "Ennsthal-Admont". Zahlreiche Gipfelbesteigungen sowie der Aufstieg zum 1895 eröffneten "Admonter Haus" nahmen von Hall ihren Ausgang. Um die Jahrhundertwende und bis zum Ersten Weltkrieg schlossen sich Bergsteiger, die ihr Interesse an den Haller Mauern bekundeten, in Wien zu Touristenvereinen zusammen, die zu folgenden Zeiten aktiv waren:

etwa 1899-1911 alpine humanitäre Gesellschaft „D'Haller"

etwa 1908-1913 alpine Gesellschaft "D'Scheiblsteiner"

etwa 1912-1914 Alpenverein "Mühlauer"

Gleichzeitig errchteten sich Wiener in Hall Ferienvillen (darunter der Kartograph Gustav Freytag [1910-1913], der auch Mitglied der Gesellschaft „D'Ennsthaler" und Weggefährte von Heinrich Heß war, und Primarius Univ.-Prof. Dr. Dominik Pupovac [1912]; beide noch bestehend). Als Erzherzogin Maria Theresia (Schwägerin Franz Josephs I.) 1905 das Jagdschlössel erwarb und zahlreiche adelige Gäste zur Jagd geladen wurden, schien die weitere Ansiedlung Prominenter gesichert zu sein; der erste Weltkrieg beendete allerdings diese Entwicklung. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Fremdenverkehr (Steirisches Loipengütesiegel).


Literatur

  • Hubert Walter: Hall bei Admont. Ein Dorf erzählt seine Geschichte, Wien 1991, S. 121 f., 176 ff., 191 f.