Handschuhmacher
Handwerker, die auf die Herstellung von Handschuhen spezialisiert waren, sind mindestens seit dem frühen 17. Jahrhundert in Wien nachweisbar. Im Zuge einer merkantilistisch geprägten Modernisierung der Wiener Gewerbe wurden aus dem westlichen Ausland herbeigeholte Unternehmer in Wien angesiedelt, darunter auch französische Handschuhmacher in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts.
Das Haus Stadt 186 am Salzgries (1881 abgebrochen) wurde nach seinem einstigen Besitzer, dem bürgerlichen Handschuhmacher Nikolaus Kirchschlager, Handschuhmacherhaus genannt.
Wappen
1904 hat der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl Wappen der Genossenschaften vorgelegt, die zur künstlerischen Innenausstattung der Versorgungsheimkirche dienten. Das Wappen der Handschuhmacher hat folgendes Aussehen:
In Silber ein kreuzweis gelegtes rotes Handschuhpaar über einem roten Bruchband.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Handschuhmacher
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien, U: Urkunden: Gesamtserie aller Innungen (enthält Urkunden der Handschuhmacherinnung)
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 284
- Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. III
- Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 23, Taf. III
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 44