Hannah Lessing

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lessing, Hannah Miriam
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Mag. rer. soc. oec.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  42729
GNDGemeindsame Normdatei 198847080
Wikidata Q1575785
GeburtsdatumDatum der Geburt 26. April 1963
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Ökonomin, Generalsekretärin des Nationalfonds
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus (1995)
  • Generalsekretärin des Allgemeinen Entschädigungsfonds (2001)
  • Generalsekretärin des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich (2010)
  • Vorsitzende des Aufsichtsrats der Kunsthalle Wien (2016)
  • Präsidiumsmitglied des Internationalen Auschwitz Komitees (2017)

  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2001)
  • Shofar of Freedom Award (Verleihung: 2007)
  • Chevalier de l’Ordre national du Mérite (Übernahme: 2. April 2009)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 3. Juni 2013)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs (Verleihung: 2012)
  • Max und Trude Berger-Preis (Übernahme: 7. Dezember 2016)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 4. Oktober 2017)
  • Bundesverdienstkreuz am Bande (Verleihung: 2021)


Hannah (Miriam) Lessing, * 26. April 1963 Wien, Ökonomin.

Biografie

Hannah Lessings Vater ist der Fotograf Erich Lessing, der nicht zuletzt mit seinem legendären Staatsvertragsfoto − Leopold Figl zeigt im Kreis der alliierten Außenminister vom Balkon des Belvederes aus den Österreicherinnen und Österreichern den Staatsvertrag − berühmt wurde. Sie besuchte das Lycée Français de Vienne und wuchs zunächst ohne Wissen um ihre jüdische Herkunft auf, da ihre Eltern nicht religiös waren und über den Tod der Großmutter im Konzentrationslager Auschwitz nicht geredet wurde. Erst ab dem zehnten Lebensjahr ging sie in den jüdischen Religionsunterricht und wurde später Mitglied der Kultusgemeinde. In Folge engagierte sie sich in der Jewish Youth Study Group sowie in der Jüdischen Hochschülerschaft.

Nach der Matura (Baccalauréat) 1981 begann Hannah Lessing ein Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien, das sie 1988 mit dem Magisterium abschloss. Nach einigen Monaten Berufspraxis in Tel Aviv begann sie als Sachbearbeiterin für Devisengeschäfte in einem Wiener Export-Import-Unternehmen und koordinierte die Wien-Niederlassung einer italienischen Gesellschaft. 1990 kam sie als Senior Area Manager für Internationale Finanzsituationen an die Erste Österreichische Spar-Casse.

Im September 1995 wurde sie zur Generalsekretärin des neu geschaffenen Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus ernannt. Der Fonds will die besondere Verantwortung der Republik Österreich gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus ausdrücken und erbringt Leistungen an NS-Opfer − vor allem an Personen, die keine oder eine unzureichende Leistung erhielten, die in besonderer Weise der Hilfe bedürfen oder bei denen eine Unterstützung auf Grund ihrer Lebenssituation gerechtfertigt erscheint. In dieser Funktion war Lessing auch Mitglied der Verhandlungsdelegation über Entschädigungsfragen ("Eizenstat-Kommission"), die 2001 im Washingtoner Abkommen gipfelten.

Als im Mai 2001 der Allgemeine Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus eingerichtet wurde, übernahm sie auch für diese Organisation als Generalsekretärin die Verantwortung. Der Fonds entstand zur umfassenden Lösung offener Fragen der Entschädigung von Opfern des Nationalsozialismus für Verluste und Schäden, die als Folge von oder im Zusammenhang mit Ereignissen während der Zeit des Nationalsozialismus entstanden sind. Dazu kam im Dezember 2010 die Leitung des zu diesem Zeitpunkt geschaffenen Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich. Über einen Zeitraum von 20 Jahren sollen mit Unterstützung dieser Einrichtung insgesamt mehr als 60 jüdische Friedhöfe in ganz Österreich vor dem Verfall bewahrt werden.

Darüber hinaus ist die Ökonomin unter anderem Repräsentantin für Österreich im Internationalen Komitee der Auschwitz-Stiftung und Vorstandsmitglied im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Seit Oktober 2016 fungiert sie als Aufsichtsratsvorsitzende der Kunsthalle Wien und seit September 2017 als Mitglied im Präsidium des Internationalen Auschwitz Komitees. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin zahlreicher Publikationen hält sie immer wieder Vorträge im In- und Ausland. Von 29. April bis 6. September 2015 zeigte Hannah Lessing zum Schwerpunkt "1945/2015" in der Dependance des Jüdischen Museums am Judenplatz eine persönliche Auswahl aus dem fotografischen Werk ihres Vaters. Die Ausstellung umfasste neben zeit-, sozial- und kulturgeschichtlichen Sujets auch Landschaftsfotos aus Israel.

Literatur

Weblinks