Hans Orsolics

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Orsolics, Hans
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Orsolics, Johann
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  49938
GNDGemeindsame Normdatei 13647067X
Wikidata Q1581564
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. Mai 1947
GeburtsortOrt der Geburt Neuberg
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Rauchfangkehrer, Boxer, Sänger
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Wiener Sportstars – Special Award für das Lebenswerk (Übernahme: 4. September 2012)


  • Europameister im Halbweltergewicht (06.06.1967 bis 07.05.1968)
  • Europameister im Weltergewicht (25.09.1969 bis 20.11.1970)

Hans (Johann) Orsolics, * 14. Mai 1947 Neuberg (Burgenland), Rauchfangkehrer, Profiboxer, Sänger.

Biografie

Hans Orsolics wuchs in armen Verhältnissen in Wien-Ottakring, wo seine Mutter als Hausmeisterin arbeitete, und in Wien-Kaisermühlen auf. Nach dem Besuch der Hauptschule, die er nicht abschloss, absolvierte er eine Lehre als Rauchfangkehrer. Diese beendete er als Geselle.

Bereits im Alter von zwölf Jahren begann Orsolics mit dem Boxsport. Unter Anleitung seines Trainers Karl Marchart avancierte er im Alter von 16 Jahren zum österreichischen Jugendmeister. Im Sommer 1965 startete er seine Karriere als Berufsboxer. In 53 Profikämpfen erzielte er 42 Siege, drei Remis und acht Niederlagen. Zu großer Popularität verhalf ihm der erste Europameistertitel der European Boxing Union (EBU) im Halbweltergewicht (manchmal auch als Superleichtgewicht bezeichnet) am 6. Juni 1967 in der Wiener Stadthalle. Er konnte diesen Titel mehrfach verteidigen, ehe er ihn im Mai 1968 an den Italiener Bruno Arcari verlor.

Am 25. September 1969 holte er den Europameistertitel in der nächsthöheren Gewichtsklasse, dem Weltergewicht, gegen den Franzosen Jean Josselin. Mehreren Titelverteidigungen verdankte der Wiener, dass er im Frühjahr 1970 an die Spitze der Weltrangliste in seiner Gewichtsklasse gelangte. Ein von vielen Kommentatoren als überflüssig eingestufter Testkampf gegen den US-amerikanischen Boxer Eddie Perkins endete mit einer schweren K.o.-Niederlage, die zum Wendepunkt in Orsolics Karriere werden sollte. Noch nicht erholt, verlor er im November 1970 seinen Titel gegen den Engländer Ralph Charles. Mehrere Versuche, den Europameistertitel im Halbmittelgewicht (auch: Superweltergewicht) zu gewinnen, schlugen 1973 und 1974 fehl. Im November 1974 beendete der Boxer schließlich seine Profikarriere.

Orsolics versuchte sich zunächst in der Gastronomie und eröffnete im 15. Wiener Gemeindebezirk das Gasthaus "Zum Rauchfangkehrer", geriet mit dem Lokal aber in die Insolvenz. Oft von anderen provozierte Schlägereien, bei denen zunehmende Alkoholprobleme ebenso eine Rolle gespielt haben sollen, führten zu mehreren Haftstrafen. Der ehemalige Publikumsliebling musste zeitweilig von der Sozialhilfe leben und wurde nur von seiner Familie vor einer Obdachlosigkeit bewahrt.

Eine vom ORF-Sportreporter Sigi Bergmann Ende 1985 gestaltete Dokumentation über Hans Orsolics führte zu einer Welle der Hilfsbereitschaft. Unter anderem erhielt der ehemalige Boxprofi die Chance, als Sänger aufzutreten. Die authentische Interpretation des Liedes "Mei potschertes Leb'n" erzielte Kultstatus und führte einige Zeit die österreichische Hitparade an. Mit dem Reinerlös seiner Plattenaufnahmen (unter anderem die Langspielplatte "Come Back", 1986) und Liveauftritte konnte er den Großteil seiner Schulden bezahlen.

Bergmann konnte Orsolics außerdem eine Stellung als Lagerarbeiter in der ORF-Hausdruckerei verschaffen, die er bis zu einer Krebserkrankung 2009 ausübte.

Literatur

Weblinks