Hans Pfitzner

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Hans Pfitzner, 1933
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Pfitzner, Hans
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Pfitzner, Hans Erich
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof., Dr.h.c.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  8418
GNDGemeindsame Normdatei 118593625
Wikidata Q57358
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. Mai 1869
GeburtsortOrt der Geburt Moskau
SterbedatumSterbedatum 22. Mai 1949
SterbeortSterbeort Salzburg
BerufBeruf Komponist, Pianist, Dirigent
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Ehrenmitglieder der Staatsoper
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  30. Mai 1949
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14C; Nummer 16
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Hans Pfitzner HIN-230474 0001.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Hans Pfitzner, 1933

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Beethoven-Preis (Wien) (Verleihung: 1943)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 5. Februar 1944)

  • Bayerischer Generalmusikdirektor (1919 bis 1920)

Hans Pfitzner, * 5. Mai 1869 Moskau, † 22. Mai 1949 Salzburg, Komponist, Pianist, Dirigent.

Biografie

Hans Pfitzner war der Sohn des Geigers Carl Robert Pfitzner und dessen Frau Anne Wilhelmine Henriette (geborene Reimer). Nach erstem Klavierunterricht durch seinen Vater studierte Hans Pfitzner von 1886 bis 1890 am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt. Danach arbeitete er in Deutschland als Dirigent mit verschiedenen deutschen Orchestern zusammen und wirkte als Kapellmeister an mehreren deutschen Häusern.

1895 wurde seine erste Oper "Der arme Heinrich" am Stadttheater Mainz uraufgeführt, seine zweite − 1901 in Elbersfeld uraufgeführte − Oper "Die Rose vom Liebesgarten" brachten Gustav Mahler und Alfred Roller 1905 auf die Bühne der Wiener Hofoper. 1917 schuf Pfitzner sein Hauptwerk, die musikalische Legende "Palestrina", das am 1. März 1919 erstmals an der Wiener Staatsoper zu sehen war.

In den 1920er Jahren arbeitete Pfitzner als Lehrer, Dirigent, Regisseur und Liedbegleiter. An der Akademie für Tonkunst in München war er zudem von 1929 bis 1934 als Professor für Komposition tätig.

Nachdem sein Münchner Wohnhaus bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, übersiedelte der Komponist nach Wien-Rodaun. Beim Einmarsch der Roten Armee floh Pfitzner nach Bayern.

In Wien erfuhr Hans Pfitzner besondere Förderung durch die Philharmoniker. Sie verliehen dem greisen Komponisten die Ehrenmitgliedschaft und den Ehrenring und ermöglichten ihm 1949 mit einer Aufführung der Staatsoper im Theater an der Wien einen letzten späten Triumph. Es waren auch die Wiener Philharmoniker, die ein Ehrengrab für Pfitzner auf dem Wiener Zentralfriedhof initiierten, obwohl er testamentarisch verfügt hatte, dass er neben seiner ersten Frau in Unterschondorf begraben werden möchte.

Problematisierung der Person

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Hans Pfitzner war von einer prinzipiellen antijüdischen Einstellung geprägt, die er auch nach Kriegsende artikulierte. Allerdings unterschied er offenbar durchaus zwischen dem Judentum im Allgemeinen und jüdischen Einzelpersonen, beispielsweise wenn er sich auch nach der nationalsozialistischen Machtergreifung für jüdische Bekannte oder Freunde einsetzte. Als Komponist wurde er vom NS-Regime geschätzt und erhielt in dieser Funktion 1944 von Propagandaminister Goebbels einen Ehrensold. Auch war er dem Krakauer Generalgouverneur Hans Frank (der 1946 für Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach dem Nürnberger Kriegsverbrecherprozess hingerichtet wurde) freundschaftlich verbunden und komponierte für ihn die "Krakauer Begrüßung".

Die Pfitznergasse und die Pfitzner-Brücke sind nach dem Komponisten benannt. Bei beiden Verkehrsflächenbenennungen erkennt die Historiker-Kommission intensiven Diskussionsbedarf.

Quelle

  • Richard A. Prilisauer: Versuch einer Musiktopographie der Stadt Wien. Vervielfältigung (WStLA). Folge 11 und 12

Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 231 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 83 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
  • Jens Jessen: Kann man Hans Pfitzner retten? In: Die Zeit, 30.10.2007 [Stand: 17.07.2018]
  • Ludwig Finscher [Hg.]: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Personenteil, Band 13: Pal−Rib. Basel [u. a.]. Bärenreiter 2005, S. 466 ff.
  • Clemens Hellsberg: Demokratie der Könige. Die Geschichte der Wiener Philharmoniker. Wien: Kremayr & Scheriau 1992
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 80
  • Kurt Dieman-Dichtl: Musik in Wien. Wien [u. a.]: Molden 1970, S. 185 und S. 220
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u. a.]: Molden 1969, Register

Weblinks