Hans Rinner
Hans Rinner, * vor 1501 Wien, † 11. August 1522 Wiener Neustadt (Hinrichtung), Lederer, Salzhändler.
Biografie
Hans Rinner war der Sohn des Paul Rinner (* vor 1493, † vor 1508). Seine Gattin war Barbara (1507 Nennung, Tochter des Hans Tenk aus Wiener Neustadt und der Margret, Witwe nach Bartlmä Tugentlich aus Baden, spätere Ehen mit Ulrich Kronacher und Kaspar Strasser).
Urkundlich ist Rinner Wien ab 1501 nachweisbar. Ab 1515 ist er als Salzhändler tätig. 1516 bis 1517 Bürgermeister, 1518 und 1521 Ratsherr sowie 1519 bis 1521 Hansgraf.
Sein Wappen zeigt im Schild einen, von rückwärts durch den Hals geschossenen, Vogel, der auf einem Dreiberg steht. Auf dem Flug ist die Schildfigur auf einem Türkenbund dargestellt.
Während seiner Amtszeit als Bürgermeister verlieh der in Wiener Neustadt residierende Kaiser Maximilian I. Wien am 20. November 1517 ein neues Stadtrecht, in dem das bisherige Recht bereits durch zahlreiche Einschränkungen und Auslegungen so nachhaltige Veränderungen brachte, dass die Absicht, die städtische Autonomie aufzuheben, deutlich zum Ausdruck kommt. Am 11. August 1522 wurde Hans Rinner gemeinsam mit den ehemaligen Bürgermeistern Dr. Martin Siebenbürger und Friedrich Piesch sowie Stefan Schlagindweit, Hans Schwarz und Martin Flaschnerin in Wiener Neustadt als Mitglied des revolutionären Bürgerausschusses hingerichtet (Wiener Neustädter Blutgericht).
Literatur
- Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396-1526. Ein Handbuch. Wien: Franz Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 235
- Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 125, S. 129