Hausschilder

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Zum goldenen Drachen, Steindlgasse 4
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.05.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Hausschilder.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Zum goldenen Drachen, Steindlgasse 4

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Hausschilder bildeten in der Stadt und in den Vorstädten bis zur Einführung der Konskriptionsnummern unter Maria Theresia (1771; Häusernummerierung) die einzige Möglichkeit zur Kennzeichnung von Häusern. Neben Straßen- und Gassennamen waren sie wichtige räumliche Orientierungspunkte. Die Hausnamen wurden aber auch danach noch verwendet bzw. in manchen Fällen verändert. Für die Wahl der Hausnamen gibt es verschiedene Bezugspunkte: sprechende Namen, Vornamen oder Berufe des Besitzers, Lage, Vorgängerbauten oder Vorbesitzer, am Haus oder an der Gegend haftende Sagen und so weiter. Gerne wurden auch Tiere, Heilige, Bibelstellen und Gleichnisse sowie (vor allem im 19. Jahrhundert) aktuelle Ereignisse verwendet. Synonym für Hausschild wird auch der Begriff Hauszeichen verwendet. Eine spezielle Form bilden die Hausmarken, geometrische Symbole, die eine ähnliche Funktion wie Wappen ausfüllten.

Die Hausschilder sind in den gedruckten Häuserschematismen meist in einer gesonderten Rubrik vermerkt: So enthält das 1701 veröffentlichte Häuserverzeichnis von Johann Jordan die Hausnamen der Inneren Stadt, während das 1795 knapp vor der 2. Häusernummerierung veröffentlichte "Wiener Schildregister" die Hausnamen der Inneren Stadt sowie der Vorstädte alphabetisch geordnet unter Zusatz der bei der Ersten Häusernummerierung von 1770/1771 vergebenen Konskriptionsnummern anführt.

Da innerhalb Wiens manche Hausnamen mehrfach vorkamen, waren die Konskriptionsnummern im Vergleich dazu die eindeutigere Adressierungstechnik, des Weiteren wurden Namen wie "beym blauen Hergott" oder "beym lösch den Durst" aus aufklärerischer Perspektive als abgeschmackt und unzeitgemäß abgelehnt. Bis in unsere Tage haben sich Hausschilder bei Apotheken und Wirtshäusern erhalten.

Gründerzeitliche Wohnhäuser erhielten zuweilen ebenfalls Namen, jedoch meist nach dem Besitzer oder ihrer Lage. In abgewandelter Form sind Hausnamen auch bei städtischen oder genossenschaftlichen Wohnhausanlagen gebräuchlich, hier allerdings oft analog zu Verkehrsflächenbenennungen als eine Form der Ehrung für verdiente Persönlichkeiten (Beschluss des Gemeinderatsausschusses).

Alphabetisches Hausschilderverzeichnis 1795

Quellen

Weblinks

Literatur

  • Anton Tantner: Die Hausnummern von Wien. Der Ordnung getreue Zahlen. Weitra: Bibliothek der Provinz 2016 (Enzyklopädie des Wiener Wissens, XXIV), S. 14-16, 89 f.
  • Elisabeth Koller-Glück: Wiener Hauszeichen. Wien [u.a.]: Herold 1986
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924
  • Richard Groner: Wien wie es war. Ein Auskunftsbuch über Alt-Wiener Baulichkeiten, Haussschilder, Plätze und Straßen sowie über allerlei sonst Wissenswertes aus der Vergangenheit der Stadt. 2 Bände. Wien: Waldheim-Erberle AG 1919
  • Andreas Winkel: Aus dem Inventar von „Alt Wien“. Wiener Hauszeichen (Wien Museum-Magazin)


1. bis 23. Bezirk:

  • Wiener Bezirkskulturführer 1-23 (Auswahl bemerkenswerter Häuser)
  • Dokumentationen von Robert Messner

1. bis 9. Bezirk:

  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20)
  • Häuserschematismus von Anton Behsel (komplett nach dem Baubestand von 1829)

1. Bezirk:

  • Robert Mucnjak: Wien Innere Stadt. Straßennamen, Gebäude, Hauszeichen. Brunnen, Denkmäler, Inschriften, Gedenktafeln. Wien: Museumsverein Innere Stadt 1978.

2. Bezirk:

  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 287 ff.

6. Bezirk:

  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 160 ff.

7. Bezirk:

  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925 (bei den besprochenen Häusern)

8. Bezirk:

  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918 (bei den besprochenen Häusern)

9. Bezirk:

  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 93 ff. (allgemein), S. 97 ff. (nach Straßen geordnet), S. 115 ff. (alphabetische Auflistung)

19. Bezirk:

  • Elisabeth Gamillscheg: Die Bildstöcke und Hauszeichen im Pfarrgebiet. In: 200 Jahre Pfarre Neustift am Walde. Ein Heimatbüchlein. Hg. von Bruno G. Schüch. Wien: Pfarre Neustift am Walde 1983