Heinrich Joseph Watteroth
Watteroth Heinrich Joseph, * 17. Jänner 1756 Worbis bei Erfurt, † 13. August 1819 Wien, Jurist, Rechtshistoriker, Gattin Anna (* 1776), Söhne Vinzenz (* 1796) und Hermann (1801-1822), Tochter Wilhelmine (* 1800; Gatte Dr. jur. Josef Witteczek [* 1787]).
Studierte an den Universitäten Erfurt und Göttingen Jus und wurde 1777 Praktikant am Reichshofrat in Wien beziehungsweise 1783 Professor an der Theresianischen Ritterakademie und 1786 Professor für Rechtsgeschichte an der Universität Wien (1789 musste er auf Antrag von Kardinal Migazzi das Lehrfach wegen "antikatholischer Gesinnung" abgeben). Daraufhin war er 1791-1819 Professor für politische Wissenschaften und Gesetzeskunde. Er besaß das Haus 3, Erdbergstraße 17, wo sich zahlreiche Künstler ein Stelldichein gaben; im Wohnturm (Seitentrakt) wohnte 1816 angeblich Franz Schubert (Gedenktafel, 1923, heute nicht mehr vorhanden), dessen Kantate "Prometheus" (von Watteroths Schülern bei ihm in Auftrag gegeben) im Garten des Hauses am 24. Juli 1816 erstmals erklang.
Auch Johann Mayerhofer, Josef Ritter von Spaun und Josef Kriehuber wohnten in Watteroths Haus.
Ehrenbürger der Stadt Wien (1810).
Literatur
- Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
- Hans Pemmer: Bedeutende und interessante Bewohner der Erdbergstraße. In: Wiener Geschichtsblätter 21 (1966), S. 33
- Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 30
- Michael Lorenz: Baronin Droßdik und die verschneyten Nachtigallen. Biographische Anmerkungen zu einem Schubert-Dokument. In: Schubert durch die Brille 26, Schneider, Tutzing 2001, S. 47-88