Hofrat (Institution)

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Institution
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1497 JL
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1806
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  841
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Hofrat (Institution)

1) Oberste Verwaltungs- und Justizbehörde für das Heilige Römische Reich und die habsburgischen Territorien, 1497/1498 von Maximilian I. geschaffen und 1527 von Ferdinand I. dauerhaft als Regierungsbehörde in Wien installiert; Vorsitzender der Behörde war der Obersthofmarschall, dem rund 20 Hofräte zur Seite standen[1]; dem als Kollegium eingerichteten Hofrat dessen Kompetenzen sich mit dem zeitgleich eingerichteten Geheimen Rat teilweise überschnitten war für den Schriftverkehr die Hofkanzlei beigegeben, neben der es ab 1527 eine besondere Böhmische Hofkanzlei gab. Das Finanzwesen wurde in oberster Instanz von der Hofkammer verwaltet, für das Kriegswesen war ab 1556 der Hofkriegsrat zuständig. Ab 1559 führte der bisherige Hofrat die Bezeichnung „Reichshofrat". Ab dem Dreißigjährigen Krieg war dieser nur noch für das Reich zuständig.[2] Neben die nunmehrigen Reichshofkanzlei trat 1620 eine Österrische Hofkanzlei, die zwischen 1637 und 1679 immer mehr Kompetenzen des Reichshofrats und seiner Kanzlei übernahm und sich zur obersten Verwaltungs- und Justizinstanz entwickelte, wogegen Reichshofrat und Reichshofkanzlei bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reichs (1806) nur mehr geringe Bedeutung hatten; sie waren 1730-1806 im Reichskanzleitrakt der Hofburg untergebracht.

2) Vorübergehend (1521-1527) Bezeichnung für das „Regiment der niederösterreichischen Lande", eine für Österreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnten und Krain zustand. Verwaltungs- und Justizbehörde.

Literatur

  • Bertrand Michael Buchmann: Hof - Regierung - Stadtverwaltung. Wien als Sitz der österreichischen Zentralverwaltung von den Anfängen bis zum Untergang der Monarchie. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 2002.
  • Thomas Fellner, Heinrich Kretschmayr: Die Österreichische Zentralverwaltung von Maximilian I. bis zur Vereinigung der Österreichischen und böhmischen Hofkanzlei 1749. Wien: Adolf Holzhausen 1907
  • Oswald von Gschliesser: Der Reichshofrat von 1559 bis 1806 (Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte des ehemaligen Österreich 33), Wien 1942
  • Ernst C. Hellbling: Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. 1956
  • Josef Kallbrunner, M. Winkler: Die Österreichischen Zentralverwaltung von der Vereinigung der Österreichischen und böhmischen Hofkanzlei bis zur Einrichtung der Ministerialverfassung 1749-1848. 1925
  • Albert Starzer: Beiträge zur Geschichte der niederösterreichischen Statthalterei. 1897, S. 17 ff.

Einzelnachweise

  1. Bertrand Michael Buchmann: Hof - Regierung - Stadtverwaltung. Wien als Sitz der österreichischen Zentralverwaltung von den Anfängen bis zum Untergang der Monarchie. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 2002, S. 33.
  2. Oswald von Gschliesser: Der Reichshofrat von 1559 bis 1806 (Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte des ehemaligen Österreich 33), Wien 1942