Heinrich Schoof

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schoof, Heinrich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  29570
GNDGemeindsame Normdatei 1032414227
Wikidata Q59602014
GeburtsdatumDatum der Geburt 23. Oktober 1865
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 18. Juli 1939
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Chorleiter, Komponist, Musikredakteur
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  21. Juli 1939
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Ottakring
Grabstelle Gruppe 3, Reihe 8, Nummer 5
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 16. Oktober 1925)


  • Chorleiter des Arbeiter-Sängerbundes "Karl Marx (1898)
  • Chorleiter des Arbeiter-Sängerbundes "Helios (1898)
  • Bundeschormeister des Arbeiter-Gesangvereins Niederösterreich (1904 bis 1909)
  • Chormeister des Chores der Zeitungssetzer und der Buchdrucker Wiens (1898 bis 1932)
  • Vorstand des Wiener Musikerbundes (1894 bis 1934)

Heinrich Schoof, * 23. Oktober 1865 Wien, † 18. Juli 1939 Wien, Chorleiter, Komponist, Musikredakteur.

Biografie

Als talentiertes Kind erhielt Schoof Klavier- und Violinunterricht (unter anderem vom Regenschori der Hernalser Pfarrkirche, Karl Griesbacher), von 1880 bis 1884 studierte er am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde (Posaune bei Ferdinand Schubert, 1882–1883 Harmonielehre bei Anton Bruckner). Nach Tätigkeit in Klagenfurt (Orchestermusiker am Stadttheater), St. Petersburg (Russland) und Mödling (Kapellmeisterdebüt am Sommertheater) gründete er eine eigene Kapelle und übernahm die Leitung des Thalia-Theaters. Nachdem Schoof mit seiner Kapelle schon frühzeitig für die festlich-musikalische Umrahmung von Arbeiterveranstaltungen gesorgt hatte, konzentrierte er ab 1898 sein Wirken auf die Leitung von Arbeiterchören (Arbeiter-Sängerbund, 1898 Chormeister des Klubchors der Zeitungssetzer [1903 Fusion mit dem Gesangsverein der Buchdrucker "Freie Typographia"; Leitung gememeinsam mit Josef Scheu bis zu dessen Tod 1904, erster Chormeister bis 1932], ab 1902 Gesangssektionen der Bäcker und Metallarbeiter).

Schoof setzte (insbesonders nach den Erfolgen bei der Schiller-Feier 1905) Arbeiterchöre verstärkt bei anspruchsvollen Orchesterwerken ein und förderte damit (trotz anfänglicher Skepsis) die sich zu einem wesentlichen Kulturfaktor der Ersten Republik entwickelnden Arbeitersymphoniekonzerte (Arbeitermusik), wobei die Chöre mit großem Erfolg an repräsentativen Aufführungen von Werken Haydns, Beethovens und Mahlers mitwirkten.

Schoof war von 1904 bis 1909 als Nachfolger Scheus Bundeschormeister, im selben Zeitraum Musikkritiker und Redakteur der "Arbeiter-Sängerzeitung". 1889 war er Mitbegründer des gewerkschaftlich organisierten Wiener Musikerbunds (von 1894 bis 1934 Vorstandsmitglied), in dessen publizistischen Organ, der "Musikerzeitung", er auch schrieb. Er komponierte auch selbst Chorwerke, darunter das populäre Lied der Österreichischen Kinderfreunde "Wir sind jung und das ist schön". Die letzten Großveranstaltungen der Arbeiterbewegung in der Ersten Republik (Konzert der Fünftausend im Stadion, 1932; 40-Jahr-Feier des Arbeitersängerbunds Alsergrund, 1933) standen unter seiner Leitung; 1934 kam es unter geänderten politischen Voraussetzungen zu einem unfreiwilligen Ende seiner offiziellen Tätigkeit. Schoof gehört zu den führenden Persönlichkeiten der österreichischen Arbeitermusikbewegung.

Professor (1925), Bürger der Stadt Wien.

Quellen

Wienbibliothek Digital: Beschlußprotokoll der vertraulichen Sitzung vom 16. Oktober 1925. In: Amtsblatt der Stadt Wien. Band 1925, Nummer 84, 21.10.1925, S. 1136

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Literaturverzeichnis)