Helene Adolf

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Adolf, Helene
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Adolf, Helen; Adolf, Elly
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  367408
GNDGemeindsame Normdatei 116008717
Wikidata Q5701788
GeburtsdatumDatum der Geburt 31. Dezember 1895
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 13. Dezember 1998
SterbeortSterbeort Brookline Village, Pennsy 4275728-9
BerufBeruf Germanistin, Literaturhistorikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 1972)


Helene Adolf, * 31. Dezember 1895 Wien, † 13. Dezember 1998 Brookline Village, Pennsylvania (USA), Literaturwissenschaftlerin, Linguistin.


Biografie

Helene Adolf war eines von zwölf Kindern des Advokaten Jakob Adolf und der bildenden Künstlerin Hedwig Spitzer. Ihr Großvater war Simon Spitzer, ein berühmter Mathematiker, und ihre Schwester Mona Spiegel-Adolf. Nach ihrer Matura begann Helene Adolf 1913 zunächst eine Kunstausbildung in der Malerei und war während des Ersten Weltkriegs als Hilfsschwester tätig. Nach Ende des Krieges studierte sie Germanistik und Romanistik, unter anderem Gotisch bei Max Hermann Jellinek an der Wiener Universität von 1920 bis 1923. Sie promovierte 1923 mit der Dissertation "Zur Dramentechnik in Strindbergs historischen Dramen". Diese Arbeit ist allerdings nicht mehr an der dortigen Universitätsbibliothek erhalten, auch ihr eigenes Exemplar wurde bei ihrem Umzug vernichtet. Nachdem ihr Vater erkrankte, musste sie ihre Ausbildung unterbrechen, um ihn zu pflegen, und konnte ihre Forschungen erst 1926 nach seinem Tod wiederaufnehmen. 1933 veröffentlichte sie gemeinsam mit Elise Richter, mit der sie engen Kontakt pflegte, "Studien zum altfranzösischen Alexiusliede". Mehrere Korrespondenzstücke von Helene Adolf an Elise Richter haben sich im "Nachlass Helene Richter / Elise Richter" in der Wienbibliothek im Rathaus erhalten.

1930 und 1932 edierte sie beim Reclam-Verlag zwei literarische Anthologien zur modernen Literatur in der Reihe "Deutsche Literatur in Entwicklungsreihen". Ihre Publikationen haben einen überwiegend literarischen Fokus auf das Mittelhochdeutsche bis zur Gegenwartslyrik mit einem Schwerpunkt auf die mittelalterliche Artus-/Gralsdichtung und auch altfranzösischen Texten (Chrétien). Daneben behandelte sie auch sprachwissenschaftlich-philologische Themen. Im April 1939 emigrierte Adolf nach dem "Anschluss" Österreichs und dem Tod ihrer Mutter in die USA, wo sich bereits Verwandte aufhielten. Zunächst unterrichtete sie an verschiedenen Schulen in Colorado Latein, Deutsch und Französisch und ab 1943 lehrte sie an der Pennsylvania State University, wo sie 1953 zur ordentlichen Professorin für Deutsch ernannt wurde. Auch wurde sie Mitglied der "Linguistic Society of America". Nach ihrer Emeritierung 1963 unterrichtete sie weiterhin an verschiedenen Colleges beziehungsweise der Pennsylvania State University Deutsch. 1972 erhielt sie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.

Quellen

Literatur


Helene Adolf im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.