Hélène Bauer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bauer, Hélène
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Bauer, Helene
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  4694
GNDGemeindsame Normdatei 130611662
Wikidata Q57540106
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. März 1871
GeburtsortOrt der Geburt Krakau
SterbedatumSterbedatum 20. November 1942
SterbeortSterbeort Berkeley, Kalifornien USA
BerufBeruf Sozialwissenschaftlerin, Journalistin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hélène Bauer, * 13. März 1871 Krakau, † 20. November 1942 Berkeley, Kalifornien, USA, Politikerin.

Biographie

Helene Bauer wurde als Tochter des Buchhändlers Felix Gumplowicz (dessen Bruder der Soziologe Ludwig Gumplowicz war) geboren. Bereits als Kind las Helene Bauer polnische, deutsche und französische Bücher. Ihr erster Berufswunsch, Lehrerin zu werden, erfüllte sich aufgrund ihrer mangelnden Musikalität nicht. Das Wirtschaftsstudium, das sie dann anstrebte, musste sie in der Schweiz absolvieren, da damals Frauen in Österreich noch nicht zum Universitätsstudium zugelassen waren. 1895 heiratete sie Max Landau, der 1905 in Wien eine Anwaltskanzlei eröffnete. Das Paar hatte zwei Söhne und eine Tochter. 1906 promovierte sie mit einer Arbeit über “Die Entwicklung des Warenhandels in Österreich – ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des Absolutismus“ zum Doktor der Staatswissenschaften.

Bereits in Krakau hatte sich Helene Bauer der polnischen sozialdemokratischen Partei angeschlosssen und war unter dem Pseudonym "Lawska" agitatorisch-publizistisch tätig. Auch in Wien engagierte sie sich mit ihrem Mann für die sozialdemokratische Partei. Die Familie übersiedelte 1911 nach Lemberg. Nach der Trennung von Max Landau ging Helene zurück nach Wien und heiratete 1914 Otto Bauer, dessen enge Mitarbeiterin sie bereits gewesen war. Sie wurde zu einer wichtigen Beraterin ihres Mannes. Während des Krieges schloss sich Helene Bauer der oppositionellen Linken um Friedrich Adler an.

In der Ersten Republik war Helene Bauer vor allem als Parteilehrerin für Statistik tätig. Sie trug neben Max Adler, Otto Bauer, Otto Neurath, Karl Renner und Josef Luitpold Stern an der Arbeiterhochschule Döbling vor. Sie war Gründerin und Leiterin der Sozialistischen Arbeitsgemeinschaft für Wirtschaft und Politik und Mitglied des Wiener Stadtschulrates, der damals das maßgebliche Gremium der Schulreform war. Außerdem war sie Redakteurin des theoretischen Organs der sozialdemokratischen Partei “Der Kampf“. Ihre sozialwissenschaftlichen und journalistischen Texte decken ein weites Themenspektrum ab, wie die Beschreibung und Analyse aktueller gesellschaftlicher und politischer Verhältnisse, Familien- und Frauenpolitik, Fragen der Nationalökonomie und der Weltwirtschaft oder die kritische Auseinandersetzung mit ideologischen Theorien.

1934 emigrierten Helene und Otto Bauer nach Brünn, wo sie die Arbeit bei den jetzt illegalen Publikationen “Der Kampf“ und “Arbeiterzeitung“ fortsetzte. Danach ging das Ehepaar Bauer nach Paris. Nach dem Tod ihres Mannes im Juli 1938 übersiedelte Helene Bauer zu ihrer Tochter Wanda Lanzer nach Stockholm und von da auf Drängen Friedrich Adlers 1941 nach Kalifornien.

Am 2. Dezember 2014 wurde in Mariahilf ein Helene-Bauer-Platz benannt.

Quellen

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971

Weblinks