Hertha Parak
Hertha Parak, * 11. Juli 1901 in Gmünd-Böhmzeil, † 19. Mai 1975 Baden, Lyrikerin, Musikerin.
Biografie
Hertha Parak wurde 1901 in Böhmzeil, einem Ortsteil von Gmünd, als Hertha Hofmann in eine gutbürgerliche, vermögende Familie hineingeboren und wuchs mit zwei jüngeren Schwestern auf. Sie besuchte das Mädchen-Lyzeum in Budweis, ging aber ohne Abschluss ab. Musik, Literatur und Französisch waren ihre Lieblingsfächer gewesen. In der Folge erhielt sie Privatunterricht in Klavier und Geige und ließ sich erfolgreich zur Konzertsängerin (Sopran) ausbilden.
1921 heiratete sie den Lehrer und Heimatdichter Franz Parak. Der Ehe entstammten drei Kinder: die Tochter Silvia, verheiratete Gross, sowie die früh verstorbenen Söhne Venerand und Herrand.
In den 1930er-Jahre begann Hertha Parak mit dem Schreiben von Gedichten. Ende des Jahrzehnts lernte das kunstsinnige Ehepaar Parak Richard Maux kennen, zu dem sich nach dem Tod seiner Frau Else eine freundschaftliche Beziehung entwickelte. Die von Maux angestrebte Hochzeit mit Hertha Paraks jüngerer Schwester Maria Theresia kam allerdings nicht zustande. Die potentielle Braut zog es vor, nach England zu gehen.
Maux vertonte zahlreiche Gedichte von Hertha Parak, die zum Teil auch öffentlich zur Aufführung kamen. So konnte man beispielsweise die Lieder "Begnadung", "Rapunzel", "Maria Himmelfahrt und "Meinem Kind zum Einschlafen" im Schubertsaal des Konzerthauses hören. 2020 übergab Hertha Paraks Enkelin Lilian Hofmeister 97 Autografe aus dem Nachlass der Österreichischen Nationalbibliothek.
Nachdem ihr Sohn Venerand 1946 an den Folgen einer schweren Kriegsverwundung verstorben war, dichtete Hertha Parak nicht mehr, trat aber in den folgenden Jahren immer wieder als Sängerin bei Konzerten und Messen in Niederösterreich auf.
1964 übersiedelte sie mit ihrem Mann nach Baden bei Wien, wo Hertha Parak 1975 starb.
Quelle
Mail von Lilian Hofmeister vom 03.03.2024.
Literatur
Roman Rocek: Tonal gegen den Zeitgeist. Leben und Werrk des Tondichters Richard Maux in Dokumenten. Perchtoldsdorf: Plattform 2010